Transurethrale Prostataresektion
Synonyme: TURP, TUR-P, Transurethrale Elektroresektion
Definition
Die transurethrale Prostataresektion, kurz TUR-P, ist ein chirurgisches Verfahren zur Teilresektion der Prostata. Sie ist eine Anwendungsvariante der transurethralen Resektion (TUR).
Verfahren
Durch die Harnröhre (transurethral) wird dem Patienten das chirurgische Instrumentarium (Resektoskop) eingeführt. Nur Teile der Transitionalzone der Prostata, d.h. das periurethrale Gewebe, werden komplett oder inkomplett entfernt. Zur Abtragung werden dabei schlingenförmige Elektroden mit HF-Wechselstrom verwendet. Die Prostatakapsel bleibt erhalten.
Um eine konstante Blasenfüllung und ein gute Sicht zu gewährleisten, wird während der Operation kontinuierlich Spülflüssigkeit über das Resektoskop eingebracht und wieder abgesaugt. Bei der älteren monopolaren Resektion ist diese Lösung elektrolytfrei. Typischerweise bestehen diese hypotonen Spüllösungen aus Glycin (1,5%) oder einem Gemisch aus Sorbitol (1%) und Mannitol (2%). Die neueren bipolaren Resektoskope erlauben den Einsatz von isotonischer Kochsalzlösung als Spülflüssigkeit.
Am Ende der Operation wird das resezierte Gewebe ausgespült und nach ausreichender Blutstillung ein Spülkatheter eingelegt.
Verwandte transurethrale Verfahren sind die Photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP) und die Transurethrale Mikrowellenthermotherapie (TUMT).
Indikation
Die TURP kommt bei Miktionsstörungen im Rahmen der benignen Prostatahyperplasie (BPH) zum Einsatz und ist besonders geeignet bei einem Drüsengewebevolumen unter 100 ml. Auch im Rahmen einer schweren Prostatitis, z.B. mit Abszessbildung, erfolgt die Resektion des betroffenen Gewebes transurethral.
Risiken
Bei der monopolaren Resektion kann es im Rahmen des Eingriffs zu dem sog. TUR-Syndrom kommen. Durch Einschwemmen der hypotonen, elektrolytfreien Spülflüssigkeit in den Körperkreislauf entsteht dann eine hypotone Hyperhydratation mit zentralnervösen Störungen, Lungenödem und Nierenversagen.
Komplikationen
- Frühkomplikationen:
- Spätkomplikationen:
Nachsorge
Im Anschluss an die OP wird ein Spülkatheter in die Harnblase eingelegt, um zu verhindern, dass sich Blutkoagel in der Blase ansammeln. Dieser Katheter verbleibt etwa bis zum 2. postoperativen Tag.
Podcast
Bildquelle
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