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Tissue Engineering

(Weitergeleitet von Tissue engineering)

1. Definition

Unter Tissue Engineering versteht man das künstliche Anzüchten bestimmter Gewebe unter kontrollierten Bedingungen außerhalb eines Organismus. Die Methode des Tissue Engineerings gehört zur Gruppe der Arzneimittel für neuartige Therapien.

2. Grundprinzip

Dem Patienten werden Zellen entnommen, in vitro unter kontrollierten Bedingungen vermehrt und anschließend reimplantiert, um geschädigtes Gewebe zu ersetzen. Da die Zellen vom Patienten selber stammen (autologes Transplantat), besteht keine Gefahr der Abstoßung.

3. Einsatzgebiete

Die Methode des Tissue Engineerings ist noch Gegenstand intensiver Forschung, therapeutische Anwendungen konzentrieren sich derzeit (2025) hauptsächlich auf die Anzucht von Geweben aus einer Zellart. z.B. aus Knorpelzellen. Weitere Beispiele sind die Synthese von Herzklappen und Gefäßprothesen mittels Tissue Engineering. Hier wird ein strukturelles Gerüst (Scaffold) benötigt, das die Form vorgibt und von den Zellen besiedelt werden kann.

In der plastischen Chirurgie wird das Tissue Engineering in verschiedenen Bereichen angewendet oder erforscht, darunter:[1]

4. Forschung

Für die Gewebeanzucht werden bisher hauptsächlich bereits ausdifferenzierte Zellen entnommen. Stammzellen sind jedoch aufgrund ihrer Fähigkeit zur Differenzierung in verschiedene Gewebe sowie ihre Fähigkeit zum self-renewal sehr interessant. Unter "self-renewal“ versteht man eine bestimmte Form der Zellteilung, bei der wieder mindestens eine Stammzelle mit demselben Differenzierungs- und Replikationspotential wie die Mutterstammzelle entsteht. Stammzellen können somit im Gegensatz zu weiter differenzierten Zellen beinahe unbegrenzt proliferieren und in das jeweilige gewünschte Gewebe differenzieren. Aus diesem Grund wird intensiv daran geforscht, diese Stammzellen für die Therapie am Patienten einzusetzen. Eine besondere Schwierigkeit ist, dass die Stammzellen in vitro nicht sofort ausdifferenzieren.

Mesenchymale Stammzellen können über eine Knochenmarkpunktion gewonnen werden. Anschließend müssen sie von den anderen Zellen des Knochenmarkbiopsats getrennt werden. Dies kann über eine Dichtegradientenzentrifugation erfolgen. Die mesenchymalen Stammzellen adhärieren in Kulturschalen, die ebenfalls im Biopsat enthaltenen hämatopoetischen Zellen tun dies nicht und können entfernt werden.

Eine Identifizierung der mesenchymalen Stammzellen über spezifische Oberflächenmoleküle ist derzeit (2025) nicht möglich, da die isolierten mesenchymalen Stammzellen ein heterogenes Gemisch aus Zellen mit unterschiedlichem Proliferations-, Differenzierungs- und Wachstumspotential sind und bisher kein eindeutiger Marker für sie bekannt ist.

In vitro werden den Zellen dann bestimmte Wachstumsfaktoren zugesetzt, so dass zunächst die Proliferation, später die Differenzierung in das gewünschte Gewebe gefördert wird. Anschließend kann eine Reimplantation in den Patienten erfolgen.

Neben ihrer Differenzierung in Myozyten, Adipozyten, Chondroblasten, Osteoblasten und Knochenmarkstromazellen ist es in vitro auch gelungen, sie in Hepatozyten, Myokardzellen, hämatopoetische Zellen und Nervenzellen differenzieren zu lassen.

5. Quellen

  1. Rainer, Christian. 3D-Druck in der Medizin und in der plastischen Chirurgie. Universimed, 5. September 2024.

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