Thymidinkinase
Abkürzung: TK
Englisch: thymidine kinase
Definition
Thymidinkinase, kurz TK, ist ein Enzym, das für den Einbau des Nukleosids Thymin in die DNA mitverantwortlich ist. Die Konzentration der Thymidinkinase wird als Maß für die Teilungsaktivität von Zellen herangezogen (Proliferationsmarker).
Biochemie
Die Thymidinkinase katalysiert die Übertragung einer Phosphatgruppe auf das Nucleosid Desoxythymidin, welches aus einer Desoxyribose und einer Pyrimidinbase besteht. Die übertragene Phosphatgruppe geht am 5'-Ende eine Esterbindung ein, sodass das Nucleotid Desoxythymidinphosphat (dTMP) entsteht, welches per nucleophilen Angriff an der 3'-OH-Gruppe des vorhergehenden Nucleotids des Sense-Stranges angeknüpft werden kann.
Labordiagnostik
Die Aktivität der Thymidinkinase wird in der Medizin genutzt, um die Zellteilungsrate eines Organismus zu betrachten. Weil es am Einbau des Thymidins in die DNA beteiligt ist, kann man die Thymidinkinase als Tumormarker ansehen. Als wesentliche Indikationen für die Thymidinkinasebestimmung gelten die Therapiekontrolle und die frühzeitige Rezidiverkennung von malignen lymphatischen Erkrankungen.
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Blutserum benötigt.
Referenzwerte
Klientel | Normwert |
---|---|
Kinder: | < 10 U/l |
Erwachsene: | < 5 U/l |
Die Referenzbereiche variieren labor- und methodenabhängig und sollten dem jeweiligen Befundausdruck entnommen werden.
Interpretation
Erhöhte Werte können u.a. folgende Erkrankungen als Ursache haben:
Erhöhte Werte während bzw. nach einer Therapie stehen eher für eine ungüstige Prognose.
Quellen
- Laborlexikon.de, abgerufen am 25.05.2021
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