Proliferationsmarker
Englisch: proliferation marker
Definition
Proliferationsmarker sind Proteine, Nukleinsäuren oder andere Moleküle, die in verschiedenen Phasen des Zellzyklus exprimiert werden. Sie geben Hinweise auf die Geschwindigkeit und Intensität der stattfindenden Zellproliferation.
Anwendung
Proliferationsmarker werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Dazu gehören z.B.:
- Krebsforschung und -diagnostik: Tumorzellen weisen eine erhöhte Proliferationsrate auf. Proliferationsmarker wie Ki-67 und PCNA werden in der Pathologie verwendet, um den Grad der Zellteilung in Tumorgeweben zu bewerten.
- Tissue-Engineering: Proliferationsmarker werden hier eingesetzt, um das Wachstum von Geweben und Organen im Labor zu überwachen.
- Arzneimittelentwicklung: Bei der Entwicklung neuer Medikamente in der Onkologie kann mithilfe von Proliferationsmarkern deren Wirksamkeit getestet werden.
Beispiele
- Ki-67: z.B. im Rahmen des Burkitt-Lymphoms und des Mammakarzinoms
- PCNA (proliferating cell nuclear antigen): zur Prognose-Abschätzung beim Mammakarzinom
- BrdU (Bromdesoxyuridin): Ein Nukleosidanalogon, das in proliferierenden Zellen aufgenommen und in die neu synthetisierte DNA eingebaut wird. Dient als Marker für die S-Phase.
- MCM2 (minichromosome maintenance complex component 2): Ein Protein, das in die Initiation der DNA-Replikation eingebunden ist.
Quellen
- Kirn et al., Der Proliferationsmarker Ki-67 und seine prognostische Bedeutung: Retrospektive Analyse von Mammakarzinom-Patientinnen an der Unifrauenklinik Köln, Geburtshilfe Frauenheilkunde, 2015
- Sun et al., Ki-67: more than a proliferation marker, Chromosoma, 2019
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