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Thorax-Röntgen (Pferd)

Synonym: Thoraxröntgen
Englisch: chest x-ray

1. Definition

Unter einem Thorax-Röntgen versteht man die röntgenologische Untersuchung des Thorax mitsamt den darin enthaltenen Organen beim Pferd.

2. Hintergrund

Röntgenstrahlen durchdringen lufthaltige Gewebe leicht, weshalb Lungengewebe prinzipiell radiologisch gut beurteilbar ist. Pathologische Veränderungen, die zu einer Strukturveränderung des normalerweise lufthaltigen Gewebes führen (z.B. Granulome, Abszesse oder Neoplasien), verursachen eine vermehrte Strahlenabsorption, weshalb sie erkennbar werden.

3. Indikationen

Röntgenaufnahmen des Thorax sind daher besonders bei der Evaluation von Lungenerkrankungen (v.a. beim Fohlen) hilfreich. Beim adulten Pferd sollte der Thorax immer dann röntgenologisch überprüft werden, wenn der Verdacht auf pleuraferne und daher sonographisch nicht erfassbare Veränderungen (z.B. Umfangsvermehrungen oder auch Pneumothorax) besteht.

4. Einschränkungen

Die röntgenologische Untersuchung des Thorax eines Pferdes bringt jedoch einige Schwierigkeiten mit sich:

  • erheblicher Thoraxumfang (v.a. bei großrahmigen Kaltpblutpferden), der leistungsstarke Röntgenanlagen benötigt
  • ausgeprägte Schultermuskulatur, welche die kranialen Lungenbezirke überdeckt
  • weit intrathorakal gelegener Magen und Leberanteile, welche die Beurteilung kaudaler Lungenabschnitte erschweren

5. Durchführung

Röntgenaufnahmen des Thorax werden am stehenden und (wenn möglich bzw. notwendig) sedierten Pferd durchgeführt. Die Aufnahme ist im seitlichen Strahlengang (laterolateraler Strahlengang) vorzunehmen. Die Tiere müssen plattenparallel stehen. Die Aufnahmen sollten möglichst am Ende der Inspiration angefertigt werden, da so die bestmögliche Kontrastfähigkeit der Lunge geben ist. Bei speziellen Fragestellungen kann zusätzlich eine Vergleichsaufnahme am Ende der Exspiration erforderlich sein.

Um das gesamte Lungenfeld röntgenologisch erfassen zu können, sind beim erwachsenen Pferd zwischen 2 und 4 sich teils überlappende Aufnahmen notwendig. Der Kopf sollte möglichst eine neutrale Position einnehmen. Die Röntgenplatten sind entweder vertikal oder parallel (horizontal) zur Längsachse zu positionieren. Die Gliedmaßen sind gleichmäßig zu belasten.

6. Röntgendaten

Röntgenplatte:
  • 35 x 43 cm
  • als Hoch- bzw. Querformat
  • Normalfolie
  • ± Raster
  • Fokus-Film-Abstand (FFA): ~ 110 cm
  • Seitenmarker
  • Stativ als Plattenhalter
  • ± Bucky
Plattenränder:
  • kranialer Rand auf Höhe Tuber olecrani
  • überlappende Position
Zentralstrahl:
  • 20 cm ventral und 10 cm kaudal für Hochformat
  • 20 cm kaudal und 25 cm ventral zur kaudalen Maximalkontur der Scapula
Belichtungswert:
  • 120 bis 125 kV (adult)
  • 16 bis 25 mAs (adult)
  • 85 bis 90 kV (Fohlen)
  • 12 bis 16 mAs (Fohlen)

7. Literatur

  • Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B, Wehrend A (Hrsg.). 2017. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-219621-6
  • Schieder K, Kneissl S. 2015. Kompendium für röntgenologische Untersuchungen am stehenden Pferd. Veterinärmedizinische Universität Wien.

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Mag. med. vet. Patrick Messner
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21.03.2024, 08:58
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