Thelazia callipaeda
Synonym: Orientalischer Augenwurm
Englisch: oriental eye worm
Definition
Taxonomie
- Reich: Eukaryota
- Unterreich: Animalia
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Spirurida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
- Unterreich: Animalia
Epidemiologie
Thelazia callipaeda ist im gesamten asiatischen Raum verbreitet und hat sich inzwischen auch in Kontinentaleuropa etabliert.
Zu den primären Endwirten zählen neben Wild- auch Hauskaniden. Natürliche Infektionen können aber auch bei Feliden, Musteliden und Lagomorphen nachgewiesen werden. Als Zwischenwirte gelten Muscidae sowie verschiedene Drosophila-Arten, die sich vorwiegend von Tränensekreten ernähren (lacrimophag).
Morphologie
Thelazien sind milchige bis gelblich-weiße, 0,5 bis 2 cm lange Nematoden, die vorwiegend im Konjunktivalsack sowie in den Ausführungsgängen der Drüsen im Orbitalbereich leben.
Entwicklung
Die adulten Würmer parasitieren im Bindehautsack des Endwirts. In der Schleimhaut eingebettet setzen die ovoviviparen Weibchen die Erstlarven (L1) frei. Diese können dann von Fliegen, die sich von Tränensekreten ernähren, aufgenommen und weiter verbreitet werden.
Im Verdauungstrakt der Zwischenwirte verlassen die L1 ihre Scheide und kapseln sich in verschiedenen Geweben (u.a. im Hämocoel, den Hoden und Follikeln) ab. Die eingekapselten Larven durchlaufen zwei Häutungsprozesse, um dann als vollständig entwickelte und infektiöse Drittlarven (L3) aus den Kapseln zu schlüpfen. Anschließend wandern die L3 zu den Mundwerkzeugen der Fliege. Von dort aus können sie auf einen neuen Wirten übertreten. Nach der Inokulation dringen die Larven in den Bindehautsack des Endwirtes ein. Dort erreichen sie nach zwei weiteren Häutungsprozessen innerhalb eines Monats das Adultstadium.
Pathogenese
Die Nematoden parasitieren vorwiegend im Konjunktivalsack unter der Nickhaut und in den Ausführungsgänge der Tränen- und Nickhautdrüsen. Klinisch manifeste Erkrankungen treten häufig erst ab einem Befall von mehr als 10 Würmern pro Auge auf. Dadurch entwickeln sich Symptome einer follikulären Konjunktivitis mit gesteigertem Tränenfluss und Photophobie. In schweren Fällen kommt es auch zu einer Keratitis und Uveitis.
Durch bakterielle Sekundärinfektionen wird das Krankheitsbild verkompliziert.
Humanpathologie
Quellen
- CDC - Center for Disease Control and Prevention. Thelaziasis DPDx, Parasite Biology (abgerufen am 27.07.2021)
Literatur
- Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1072-0
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