Tea-and-Toast-Syndrom
Englisch: tea and toast syndrome
Definition
Das Tea-and-Toast-Syndrom ist eine osmotische Elektrolytstörung, die durch eine salz- und proteinarme Ernährung hervorgerufen wird. Sie führt zu einer Hyponatriämie.
Pathophysiologie
Eine gesunde Niere benötigt ca. 50 mOsmol/kg H2O an osmotisch wirksamen Teilchen, um 1 Liter Wasser ausscheiden zu können, ohne dass es zu einer Hyponatriämie kommt. Wird diese Menge nicht alimentär zugeführt, verliert die Niere zur Erstellung eines osmotischen Gradienten mehr Natrium als zugeführt wird. Es kommt zur Hyponatriämie.
Risikofaktoren
Das Tea-and-Toast-Syndrom wird häufig bei geriatrischen Patienten mit Malnutrition sowie bei speziellen Heilfasten-Kuren beobachtet.
Symptome
Die Symptome entsprechen den Symptomen einer Hyponatriämie (u.a. Schwäche, Schwindel, Verwirrtheit, Erbrechen und Sturzneigung). Die Patienten können zudem Zeichen einer Malnutrition bis zur Kachexie aufweisen. Der Urin wirkt typischerweise durch die fehlende Konzentrierung recht klar.
Diagnostik
Die Kombination aus der entsprechenden Ernährungsanamnese, einer laborchemisch nachgewiesenen Hyponatriämie und einem hypoosmolaren Harn (< 100 mOsmol/kg) führen zur Diagnosestellung.
Therapie
Eine schwere Hyponatriämie ist ein Notfall und sollte entsprechend unter medizinischer Überwachung gemäß den allgemeinen Hyponatriämie-Behandlungsempfehlungen korrigiert werden. Milde und asymptomatische Fälle sollten durch orale Kochsalz- und Proteinsupplementation behandelt werden. Zudem sollte eine Ernährungsberatung durchgeführt werden.
Quellen
- Schwarz et al., Konsensusempfehlungen zur Diagnose und Therapie der Hyponatriämie der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie 2024, Wien Klin Wochenschr, 2024
- Filippatos et al., Hyponatremia in the elderly: challenges and solutions, Clin Interv Aging, 2017
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