Strahlbein (Veterinärmedizin)
Synonym: Os sesamoideum distale
Englisch: distal sesamoid bone
Definition
Als Strahlbein bezeichnet man das Sesambein der tiefen Beugesehne beim Pferd.
Anatomie
Das längsovale Strahlbein besitzt einen breiten und konvexen Distalrand (Margo distalis), der durch Bänder mit dem Hufbein verbunden ist. Die dorsale Gelenkfläche (Facies articularis) ergänzt die Gelenkfläche des Hufbeins von palmar, mit dem es auch über eine kleine Fläche gelenkig in Verbindung steht. Der schmale und aufgeraute Proximalrand (Margo proximalis) ist nahezu gerade und die glatte Palmarfläche (Facies flexoria) fungiert als Gleitlager für die tiefe Beugesehne.
Topographie
Das Strahlbein liegt unter der Sehne des Musculus flexor digitalis profundus und zwischen dem Huf- und Kronbein. Zwischen der Sehne und dem Strahlbein ist ein Schleimbeutel, die Bursa podotrochlearis (Hufrollenschleimbeutel), ausgebildet.
Klinik
Das Strahlbein bildet, zusammen mit der Bursa podotrochlearis und der tiefen Beugesehne, die sogenannte Hufrolle. Chronisch-degenerativ und progressiv fortschreitende Erkrankungen dieser Strukturen werden als Podotrochlose bezeichnet.
Durch traumatische Einwirkungen von außen (z.B. Nageltritt oder Sturz) kann es zur Strahlbeinfraktur kommen. Die Wahl der Therapie (konservativ oder operativ mittels Osteosynthese) hängt von der Art der Fraktur ab (z.B. steril oder infiziert, disloziert oder stabil).
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
- Salomon FV, Geyer H, Gille U (Hrsg.). Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, 2008. ISBN: 978-3-8304-1075-1
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