Steroid-5α-Reduktase
Synonyme: 5α-Reduktase, 5-Alpha-Reduktase
Definition
Als Steroid-5α-Reduktase, kurz SRD5, bezeichnet man 3 Isoenzyme, die unter anderem die Umwandlung von Testosteron in dessen wirksamere Form Dihydrotestosteron katalysieren.
Biochemie
Man unterscheidet drei Isoformen der 5α-Reduktase:
- Typ I: Er wird durch das Gen SRD5A1 codiert und findet sich hauptsächlich im Gehirn, in den Nebenhoden und in der Haut. Typ I spielt eine wichtige Rolle bei der Biosynthese des Allopregnanolon (ALLO) - hier wandelt das Enyzm Progesteron in 5α-Dihydroprogesteron um, aus dem über einen weiteren Schritt Allopregnanolon entsteht.
- Typ II: Er basiert auf dem Gen SRD5A2 und kommt hauptsächlich in den Muskeln, in der Leber, in den Nieren und in der Prostata vor. Bei einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) ist dieser Typ stark erhöht.
- Typ III: Diese Isoform wurde als letztes entdeckt und wird durch SRD5A3 codiert. Sie kommt vor allem in den weiblichen und männlichen Reproduktionsorganen vor sowie in Gehirn, Haut, Pankreas, Milz, Nieren, Herz, Magen und Leber. Typ III wandelt Polyprenol zu Dolichol um.
Klinik
Mutationen im Gen SRD5A2 resultieren in einem Steroid-5α-Reduktase-Mangel. Sie führt bei Männern u.a. zur Intersexualität und zur Hypospadie.
Bei Frauen ist eine erhöhte 5α-Reduktase-Aktivität mit einem größeren Risiko für das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO) verbunden.
Die Hemmung der Steroid-5α-Reduktase wird zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie sowie der androgenetischen Alopezie genutzt.
Mutationen im Gen SRD5A3 führen zu einer Störung der Biosynthese von Dolichol, was wiederum die N-Glykosylierung von Proteinen beeinträchtigt. Betroffene leiden an einer kongenitalen Glykosylierungsstörung Typ Iq (CDG Iq).
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