Sternumfraktur
Synonym: Brustbeinfraktur
Englisch: sternal fracture
Definition
Eine Sternumfraktur ist ein seltener Knochenbruch (Fraktur) des Brustbeins meist infolge direkter Gewalteinwirkung.
Ursachen
Eine Sternumfraktur resultiert aus übermäßiger Krafteinwirkung auf den Thoraxbereich. Autounfälle repräsentieren die häufigste Ursache; dazu gehören sowohl der Aufprall auf das Lenkrad bzw. Amaturenbrett, als auch der Zug durch den Sicherungsgurt (Gurttrauma). Körperbetonte Sportarten wie Rugby oder American Football stellen ebenfalls ein Risiko dar. Die Herzdruckmassage im Rahmen des Basic Life Support, körperliche Gewalt oder extreme Biegebelastung der oberen Körperhälfte führen in selteneren Fällen zur Sternumfraktur.
Die Bruchlinie verläuft meist horizontal im Angulus sterni zwischen Manubrium sterni und Corpus sterni. Seltener liegt die Bruchlinie im mittleren oder unteren Drittel des Sternums.
Symptome
- anhaltender Druckschmerz
- Hämatom
- abnorme Bewegung des Thorax bei der Atmung
- Atemabhängiger Schmerz
- Hustenschmerz
Komplikationen
Eine Sternumfraktur tritt meist kombiniert mit einer Rippenfrakturen bzw. Rippenprellung auf. Begleitfrakturen sind außerdem die Schädigung des Rippenknorpels oder in schwerwiegenden Fällen Brustwirbelfrakturen. Bei Verletzungen des Thorax kommt es durch den Druck auf retrosternale Organe häufig begleitend zur Quetschung von Lunge oder Herz.
Bei fehlender Frakturheilung kann sich eine Pseudarthrose mit instabilem Thorax ausbilden.
Diagnose
Die Diagnose der Sternumfraktur verläuft analog zur Diagnose der Rippenfraktur. Auf die Anamnese folgt die Palpation des betroffenen Bereichs. Apparativ werden Röntgenaufnahmen des Thorax im seitlichen Strahlengang angefertigt. Bei unklaren Aufnahmen können zusätzlich ein CT des Sternums oder ein Ultraschall angefordert werden.
Ein EKG und die Bestimmung von Herzenzymen dienen der Abklärung einer Begleitverletzung des Herzens.
Therapie
Konservative Behandlung
Grundsätzlich wird die Sternumfraktur konservativ durch Schonung und Flachlagerung des Patienten therapiert. Ein zirkulärer Stützverband unterstützt die Ruhigstellung. Der drohenden Dislokation von Fragmenten wird durch Einrenkung durch Streckung der Wirbelsäule vorgebeugt. Zusätzlich verhindert eine leichte Überstreckung der oberen Körperhälfte die Verschiebung. Eine suffiziente Analgesie soll schmerzbedingte Komplikationen verhindern.
Operative Behandlung
Bei dislozierten oder mehrfachen Brüchen des Sternums ist eine Operation unter Vollnarkose induziert. Die operative Fixierung und Stabilisierung der Bruchstücke erfolgt durch Nägel, Kirchner-Drähte oder eine Metallplatte.
Ebenfalls ist eine korrigierende Revision bei hoher Instabilität des Thorax infolge einer Pseudarthrose induziert.
Hohe Sternumfrakturen haben eine günstigere Prognose als tiefliegende Sternumfrakturen. Bei glattem Bruch erfolgt die Heilung meist von alleine innerhalb mehrerer Wochen. Grundsätzlich sind Begleitverletzungen meist schwerwiegender als die Sternumfraktur selbst und bestimmen die Prognose.
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