St.-Louis-Enzephalitis
Englisch: Saint Louis encephalitis
Definition
Die St.-Louis-Enzephalitis ist eine durch Vektoren übertragene Viruserkrankung, die vor allem in Nordamerika vorkommt.
ICD10-Code: A83.3
Erreger
Die St.-Louis-Enzephalitis wird von den St.-Louis-Enzephalitis-Viren ausgelöst. Dieser Virus ist eng mit dem Japanische-Enzephalitis-Virus verwandt und gehört ebenfalls zur Familie der Flaviviridae. Es handelt sich um einen einzelsträngigen RNA-Virus mit positiver Polarität.
Infektion
Die St.-Louis-Enzephalitis gehört zu den Zoonosen, als Erregerreservoirs dienen vor allem wildlebende Vögel, aber auch Fledermäuse. Stechmücken der Gattung Culex nehmen den Erreger von den genannten Tieren während einer Blutmahlzeit auf und übertragen ihn bei einem erneuten Stich auf den Menschen. Der Mensch ist dabei ein Fehlwirt, da eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht vorkommt.
Epidemiologie
Die St.-Louis-Enzephalitis ist vor allem in Nordamerika verbreitet, in den Vereinigten Staaten werden pro Jahr durchschnittlich 128 Fälle dokumentiert. Dabei sind vor allem Gebiete mit gemäßigten Temperaturen, wie zum Beispiel Florida, Colorado und Kalifornien betroffen. Die Übertragungsrate ist zwischen Juni und Oktober am höchsten, was dem Lebenszyklus der Culex-Stechmücken entspricht.
Symptomatik
Der Großteil der Erkrankungen verläuft inapparent. Bei bis zu 5% der Patienten kann es jedoch nach einigen Tagen zu plötzlich auftretendem, hohem Fieber, Kopfschmerzen und Unwohlsein kommen. Gerade bei älteren Patienten besteht das Risiko einer anschließenden Meningitis oder Enzephalitis mit Stupor, Desorientierung, Tremor oder Koma. Die Mortalität der Erkrankung liegt zwischen 3 und 30%.
Therapie
Bislang (2018) gibt es keine spezifischen Impfstoffe oder Therapiemöglichkeiten für die St.-Louis-Enzephalitis. Deswegen empfiehlt sich bei der Reise in betroffene Gebiete eine erhöhte Vorbeugung gegen Mückenstiche. Einreisende sollten sich mit Repellents, Insektennetzen und langärmeliger Kleidung schützen.
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