Stupor
von lateinisch: stupor - Starrheit
Definition
Der Stupor ist ein pathologischer Zustand mit vollständigem Aktivitätsverlust bei ansonsten wachem Bewusstseinszustand. Betroffene wirken wie versteinert (Amimie, Mutismus) und reagieren nicht auf Ansprache. Begleitend finden sich häufig ein pathologisch erhöhter Muskeltonus (Rigor), Fieber und Störungszustände des vegetativen Nervensystems.
Haltung, Muskeltonus, Augenöffnen und Augenbewegungen lassen dabei eindeutig auf einen wachen Zustand der Patienten schließen.
ICD-10-Klassifikation
- F20.2: katatoner Stupor
- F30.2: manischer Stupor
- F31-F33: depressiver Stupor
- F44.2: dissoziativer Stupor
Ursachen
Stupor tritt bei einer Reihe von vorwiegend psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen auf:
- Schizophrenie (Katatonie)
- Depression
- Hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS)
- Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
- Morbus Parkinson
- Konversionsneurose
- Enzephalitis
- Akute Porphyrie
- Azidose (diabetische Ketoazidose)
- Hepatische Enzephalopathie (Leberzirrhose)
- schwere hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE), insbesondere in der Perinatalperiode
- Hyperkalzämie
Eine weitere häufige Ursache des Stupors ist die unkontrollierte Einnahme von Hypnotika (Benzodiazepine, Barbiturate) und hochpotenter Opioid-Analgetika (z.B. Morphin).
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