SsDNA-Antikörper
Synonyme: Einzelstrang-DNA-Antikörper, Anti-ssDNA-Antikörper, Anti-ssDNA
Englisch: anti-ssDNA antibodies
Definition
SsDNA-Antikörper (von "single stranded DNA") sind Autoantikörper, die überwiegend gegen Purin- und Pyrimidin-Basen der DNA gerichtet sind. Diese sind in der normalen Konfiguration der DNA als Doppelhelix für Antikörper nicht zugänglich.
Indikation
Differentialdiagnostik von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreis
Material
Abgrenzung
Im Gegensatz zu dsDNA-Antikörpern reagieren reine ssDNA-Antikörper nicht mit Doppelstrang-DNA.
Referenzbereich
- negativ bzw. unterhalb des Cut-off-Wertes
Interpretation
Der differentialdiagnostische Nutzen des Nachweises von ssDNA-Antikörpern ist eingeschränkt, da ihre Spezifität gering ist.
ssDNA-Antikörpern treten im Rahmen eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) oder anderer Kollagenosen auf. Sie lassen sich jedoch auch bei Malignomen und passager bei Infektionen und anderen entzündlichen Prozessen nachweisen. Besonders häufig finden sich ssDNA-Antikörper bei der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA).
Der Nachweis von hochtitrigen ssDNA-Antikörpern gilt, zusammen mit Histonantikörpern, als diagnostisches Kriterium für einen medikamenteninduzierten Lupus erythematodes.
Falls klinische Merkmale eines Lupus erythematodes oder einer anderen Systemerkrankung fehlen, hat der Nachweis von ssDNA-Antikörpern in der Regel keine therapeutische Relevanz. ssDNA-Antikörper treten auch bei ca. 5 bis 10% der gesunden Blutspender auf.
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