Spinales Epiduralhämatom
Synonym: spinale Epiduralblutung
Englisch: spinal epidural hematoma
Definition
Das spinale Epiduralhämatom ist eine seltene Erkrankung, bei der sich Blut im Epiduralraum zwischen der Dura mater spinalis und den Knochen bzw. dem Periost des Spinalkanals ansammelt.
Epidemiologie
Das spinale Epiduralhämatom ist eine seltene Erkrankung und macht weniger als 1 % der spinalen Raumforderungen aus. Die Inzidenz beträgt etwa 0,1 Fälle/100.000 pro Jahr.
Ätiologie
Ein spinales Epiduralhämatom tritt meist ohne erinnerliches Trauma auf. Mögliche Ursachen sind:
- geringfügiges Trauma mit Ruptur des Plexus venosus vertebralis internus
- plötzliches Valsalva-Manöver
- Antikoagulation bzw. Gerinnungsstörung
- schweres Trauma
- iatrogen bei Lumbalpunktion, Epiduralanästhesie, Operation
- Gefäßmalformation
Klinik
Ein spinales Epiduralhämatom verursacht akute radikuläre Schmerzen in Höhe der Blutung und subakut ein Querschnittssyndrom mit Parästhesien, sensiblen Ausfällen und Paresen in den Zehen und Füßen, die rasch bis zur Höhe der Blutung aufsteigen.
Diagnostik
Das spinale Epiduralhämatom kann in der Computertomographie (CT) oder in der Magnetresonanztomographie (MRT) diagnostiziert werden. Es weist eine bikonvexe Form in sagittaler Richtung auf und tritt insbesondere in den dorsalen Abschnitten der Brustwirbelsäule auf. Im Falle einer Blutung in die ventralen Abschnitte des Spinalkanals zeigt das axiale Bild ein Curtain-Sign, bei dem die Blutung durch die Trolard-Membran in sagittaler Richtung begrenzt ist.
Differentialdiagnosen
Wichtige Differentialdiagnosen sind u.a.:
Therapie
Wie beim kranialen Epiduralhämatom ist eine sofortige operative Dekompression indiziert, da die Prognose vom Operationszeitpunkt abhängt. Bei geringer oder regredienter Symptomatik ist ein konservatives Vorgehen zu erwägen.
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