Spezielle Schmerztherapie
Definition
Spezielle Schmerztherapie ist eine ärztliche Zusatzbezeichnung bzw. Zusatz-Weiterbildung, die sich mit der Diagnose und Therapie chronisch schmerzkranker Patienten beschäftigt, bei denen der Schmerz einen selbstständigen Krankheitswert besitzt.
Hintergrund
Voraussetzung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung "Spezielle Schmerztherapie" ist die Anerkennung als Facharzt. In der Regel wird die Spezielle Schmerztherapie von Fachärzten für Anästhesiologie praktiziert, jedoch können auch Fachärzte anderer Disziplinen diese Zusatzbezeichnung erwerben.
Weiterbildungszeit
Die Weiterbildungszeit beträgt 12 Monate bei einem entsprechend ermächtigten Weiterbildungsbefugten, sowie zusätzlich 80 Stunden Kurs-Weiterbildung.
Weiterbildungsinhalte
- Erhebung einer standardisierten Schmerzanamnese
- Schmerzanalyse sowie differentialdiagnostische Abklärung der Schmerzkrankheit unter Berücksichtigung psychologischer, arbeits- und sozialmedizinischer Gesichtspunkte
- psychosomatische Diagnostik bei chronischen Schmerzpatienten
- eingehende Beratung des Patienten und gemeinsame Festlegung der Therapieziele
- Invasive und nichtinvasiven Methoden der Akutschmerztherapie
- Einsatz schmerztherapeutischer Verfahren
- Schmerzbewältigungstraining einschließlich Entspannungsverfahren
- Aufstellung eines inhaltlich und zeitlich gestuften Therapieplanes incl. interdisziplinäre Koordination
- standardisierte Dokumentation des schmerztherapeutischen Behandlungsverlaufes
- Medikamentöse Kurzzeit-, Langzeit- und Dauertherapien sowie Therapien in der terminalen Behandlungsphase
- Spezifische Pharmakotherapie
- Multimodale Therapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit
- Diagnostische und therapeutische Lokal- und Leitungsanästhesien
- Stimulationstechniken, z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
- Spezifische Verfahren der manuellen Diagnostik und physikalischen Therapie
- Gebiete mit konservativen Weiterbildungsinhalten: Entzugsbehandlung bei Medikamentenabhängigkeit
- Gebiete mit operativen Weiterbildungsinhalten: Denervationsverfahren und/oder augmentative Verfahren (z.B. Neurolyse)
- Gebiete mit konservativ-interventionellen Weiterbildungsinhalten: Interventionelle Verfahren (z.B. Spinal Cord Stimulation, Sympathikusblockaden)
Fachgebiete:
Anästhesiologie, Gesundheitswesen
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