Sparganose
Synonym: Spirometrose
Englisch: sparganosis
Definition
Die Sparganose ist eine Parasitose. Sie wird durch die plerozerkoide Larve (Sparganum) eines Bandwurms der Gattung Spirometra hervorgerufen.
Epidemiologie
Eine Sparganose kommt weltweit vor, am häufigsten in Südostasien und Ostafrika. Die höchsten Fallzahlen treten in Korea und Japan auf. Insgesamt handelt es sich jedoch um eine seltene Parasitose.
Erreger
Taxonomie
Spirometren zählen zur Familie Diphyllobotrhiidae (Ordnung Diphyllobotrhiidea). Die wichtigsten Arten der Gattung Spirometra sind:
- Spirometra mansoni
- Spirometra ranarum
- Spirometra mansonoides
- Spirometra erinacei
- Spirometra erinaceieuropaei
- Spirometra felis
- Spirometra decipiens
- Spirometra urichi
- Spirometra proliferum
Lebenszyklus
Die erwachsenen Würmer leben bis zu 9 Jahre im Dünndarm des Endwirts (v.a. Hunde, Katzen, Waschbären, andere Säugetiere) und produzieren dort ihre Eier. Durch den Kotabsatz gelangen die Eier ins Süßwasser. Dort werden sie von Ruderfußkrebsen (Copepoden) und anderen Süßwasserkrebsen gefressen, die als erster Zwischenwirt dienen. In den Copepoden entwickeln sich die Eier zu Prozerkoidlarven. Anschließen gelangen sie in die zweiten Zwischenwirte (Fische, Reptilien, Amphibien, Vögel), welche die Copepoden beim Trinken von Wasser verzehren. Die Larven dringen in den Darmtrakt ein, entwickeln sich zu Plerozerkoiden und wandern in Subkutis und Muskeln ein.
Zuletzt wird der zweite Zwischenwirt, ggf. unter Zwischenschaltung von weiteren Zwischenwirten, vom Endwirt gefressen.
Pathogenese
Der Mensch ist nur ein akzidenteller Wirt in diesem Zyklus und wird durch Aufnahme des ersten oder zweiten Zwischenwirts mit den Plerozerkoidlarven infiziert, z.B. durch:
- Wasser, das infizierte Ruderfußkrebse enthält
- den Verzehr von infizierten Schlangen, Fröschen, Vögeln oder anderen Zwischenwirten
- die Verwendung infizierten Fleisches als Wickel (z.B. aus rituellen Gründen)
Der Wurm dringt langsam in das Gewebe ein und wandert häufig in die Subkutis. Weitere Lokalisationen sind das Zentralnervensystems (ZNS), die Lungen oder das Auge. Der Bandwurm entwickelt sich jedoch im Menschen nicht weiter. Weiterhin ist der Mensch nicht in der Lage, die Krankheit zu übertragen.
Symptome
Die Inkubationszeit beträgt 20 Tage bis 3 Jahre. Anfangs verursacht die Sparganose i.d.R. keine Symptome. Im Verlauf entstehen häufig subkutane, z.T. schmerzhafte Knötchen. Weitere Symptome ergeben sich je nach Lokalisation, z.B.:
Diagnose
Um eine Sparganose zu diagnostizieren, kann eine ELISA durchgeführt werden, um spezifische IgG-Antikörper nachzuweisen. Diese Methode ist insbesondere 10-22 Tage post infectionem möglich. Eine weitere Möglichkeit ist die histologische Untersuchung einer subkutanen Probe.
Therapie
Die Behandlung einer lokalisierten Sparganose erfolgt durch eine chirurgische Exzision der Läsion. Weiterhin kann Praziquantel verabreicht werden, wobei die Erfolgsrate gering ist.
um diese Funktion zu nutzen.