Somatoforme Schmerzstörung
Synonym: Psychalgie
Definition
Die somatoforme Schmerzstörung ist durch Schmerzen gekennzeichnet, die über sechs Monate anhalten und für die keine somatischen Ursachen gefunden werden.
Ätiologie
Als Auslöser gelten meist belastende Lebenssituationen oder Überforderungen durch die Eltern in der Kindheit. Auch Traumata, wie z. B. sexueller Missbrauch oder körperliche Misshandlungen, werden als Auslösefaktoren diskutiert.
Klinisches Bild
Es kommt zu quälenden brennenden oder ziehenden Schmerzen in einer oder in mehreren Körperregionen, wie z. B.
In den meisten Fällen sind die Schmerzen von Erschöpfungszuständen begleitet. Diese äußern sich in Schwindelgefühle, gastrointestinale Beschwerden, Schwitzen, Unruhe und Herzrasen. Außerdem können depressive Verstimmungen und Angstzustände auftreten.
Diagnose
Bevor die Diagnose "somatoforme Schmerzstörung" gestellt wird, sollten somatische Ursachen für die geschilderten Beschwerden ausgeschlossen werden. Die präzise Erhebung der Anamnese hat einen besonders hohen Stellenwert bei der Diaganosestellung.
Therapie
Die Therapie erfolgt psychotherapeutisch und ggf. pharmakologisch, mit trizyklischen Antidepressiva (z. B. Amitriptylin oder Trimipramin). Eine fachärztliche Betreuung, durch einen Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ist obligat. Die Psychotherapie sollte durch einen erfahrenden Psychotherapeuten erfolgen. Die Beziehung zwischen dem Arzt / Psychotherapeuten und dem Patienten hat einen besonders hohen Stellenwert bei der Behandlung.