Siponimod
Synonym: BAF312
Handelsname: Mayzent®
Englisch: siponimod
Definition
Siponimod ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Immunmodulatoren. Der Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptoragonist wurde zur Therapie der Multiplen Sklerose entwickelt. Der Wirkstoff ist eine Weiterentwicklung des bereits zugelassenen Fingolimod.[1]
Wirkmechanismus
Siponimod bindet selektiv am Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor von Lymphozyten. Der Wirkstoff führt so zu einer Verminderung der Lymphozyteninvasion des ZNS durch Umverteilung der im Blut zirkulierenden Lymphozyten in die Lymphknoten und das lymphatische Gewebe.
Durch die Bindung der Rezeptoren an der Lymphozytenwand kommt es zu einer Internalisierung der Rezeptoren. Dadurch wird den Lymphozyten die Möglichkeit genommen, das lymphatische Gewebe zu verlassen.
Siponimod kann die Blut-Hirn-Schranke passieren und an Oligodendrozyten der Nervenzellen binden. Es wird angenommen, dass dadurch die Myelinproduktion gesteigert werden kann.[1]
Indikation
- Monotherapie der sekundär progredienten Multiple Sklerose (SPMS) [2]
Anwendung
Der Wirkstoff wird einmal täglich als Kapsel eingenommen.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Vor der Anwendung von Siponimod muss eine Genotypisierung des Enzyms CYP2C9 erfolgen. Bestimmte Varianten von CYP2C9 sind mit einem verzögerten Abbau des Medikaments verbunden und können schwere Nebenwirkungen verursachen.
Nebenwirkungen
In Studien kam es zu folgenden Nebenwirkungen:[2]
Zulassung
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Pressemitteilung Novartis 09.10.2018 Siponimod bei sekundär Progredienter MS abgerufen am 12.10.2018
- ↑ 2,0 2,1 Pressemitteilung Novartis 09.10.2018 Schwere MS: Neuer Wirkstoff reduziert erstmals Fortschreiten abgerufen am 12.10.2018
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