Dysgeusie
(Weitergeleitet von Schmeckstörung)
von altriechisch: γευσισ ("geusis") - Schmecken, Geschmack
Synonyme: Geschmacksstörung, Schmeckstörung
Englisch: dysgeusia
Definition
Als Dysgeusie oder Schmeckstörung bezeichnet man eine pathologische Veränderung des Geschmackssinns.
Ist der Geschmackssinn vollständig ausgefallen, spricht man von einer Ageusie.
ICD10-Code: R43.2
Einteilung
Man unterteilt Dysgeusien in qualitative und quantitative Geschmacksstörungen.
- Qualitative Geschmacksstörungen
- Parageusie (veränderte Wahrnehmung von Geschmacksreizen)
- Phantogeusie (Geschmackseindrücke ohne Reizquelle)
- Quantitative Geschmacksstörungen
- Hypogeusie: Verminderte Geschmackswahrnehmung
- Ageusie: Vollständiger Verlust der Geschmackswahrnehmung
- Hypergeusie: Gesteigerte Geschmackswahrnehmung
Am häufigsten kommen qualitative Schmeckstörungen vor.
Ursachen
Eine Ageusie kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden:
Zentralnervöse Ursachen
- Infektionen (Meningoenzephalitis)
- Multiple Sklerose
- Familiäre Dysautonomie
- Anosmie-Ageusie-Syndrom
- Ullrich-Turner-Syndrom
- Depression
- Hirntumoren
Epitheliale Ursachen
Hier steht ätiologisch eine direkte Schädigung der Geschmacksknospen im Vordergrund:
- Medikamente (Penicillamin, Cisplatin, ACE-Hemmer u.a.)
- Chemotherapie
- Bestrahlung
- Atrophische Glossitis (Lackzunge bei Leberzirrhose oder Hunter-Glossitis im Rahmen eines Vitamin-B12-Mangels)
- Schwerer Vitamin-A-Mangel oder Vitamin-C-Mangel
- Infektionen (z.B. COVID-19)
- Genussmittel (Vaper-Zunge)
Traumatische Ursachen
- Schädigung der versorgenden Nerven (u.a. Nervus lingualis, Nervus glossopharyngeus)
Fachgebiete:
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
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