Ross-River-Fieber
Synonym: epidemische Polyarthritis, Ross-River-Krankheit, RRF
Englisch: Ross River fever
Definition
Das Ross-River-Fieber ist eine durch Vektoren übertragene Viruserkrankung, die vor allem in Australien, Papua Neuguinea und auf den Nachbarinseln stark verbreitet ist.
ICD10-Code: B33.1
Erreger
Das Ross-River-Fieber wird vom Ross-River-Virus ausgelöst, das zur Familie der Togaviridae gehören. Es handelt sich um einen positiv-einzelsträngiges RNA-Virus.
Infektion
Das Ross-River-Fieber gehört zu den Zoonosen, die Übertragung erfolgt größtenteils über die Stechmücken Culex annulirostris im Inland, Aedes vigilax in nördlichen Küstenregionen und Aedes camptorhynchus in südlichen Küstenregionen. Virusreservoirs sind hierbei vermutlich Kleinsäugetiere wie Wallabies und Kängurus.
Epidemiologie
Der erste Ausbruch von Ross-River-Fieber fand 1928 in Australien statt, seitdem hat der Erreger sich über die Inseln des Südpazifiks ausgebreitet. Heute kommt es in Australien zu rund 5.000 Erkrankungen im Jahr. Dabei ist die Ansteckungsrate vor allem im Sommer und Herbst am höchsten, also Jahreszeiten mit einer hohen Niederschlagsrate, da hier die Stechmücken-Population am größten ist. Dabei sind besonders Gebiete betroffen, die sich nahe geeigneter Brutstätten befinden, so zum Beispiel Feuchtgebiete, Lagunen und Sümpfe.
Symptomatik
Nach einer Inkubationszeit von etwa 7 bis 9 Tagen kommt es zu plötzlich auftretenden Gelenkschmerzen, leichtem Temperaturanstieg und großflächigen Hautausschlägen. Allerdings verläuft ein Drittel der Infektionen asymptomatisch, vor allem bei Kindern. Weitere Symptome sind:
Die Erkrankung verläuft selbstterminierend, allerdings kann die Genesung langwierig sein. Einige Symptome wie Gelenkschmerzen, Schwellungen und Gelenksteifigkeit können auch noch nach Monaten oder Jahren auftreten.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt über einen direkten Virusnachweis via PCR oder über einen serologischen Antikörpernachweis.
Differentialdiagnosen
Aufgrund der ähnlichen Symptome müssen folgende Krankheitsbilder abgegrenzt werden:
Therapie
Bislang (2018) gibt es keine spezifischen Impfstoffe oder Therapiemöglichkeiten für das Ross-River-Fieber, die Behandlung erfolgt rein symptomatisch. NSAR helfen gegen die Gelenkschmerzen, Krankengymnastik kann ebenfalls helfen, die Beschwerden zu lindern.
Prävention
Zur Vorbeugung einer Erkrankung empfiehlt es sich, bei einer Einreise in betroffene Gebiete vor allem Mückenstiche zu vermeiden. Hierzu eigenen sich Repellents, Insektennetze und langärmelige Kleidung. In der Dämmerung und nachts sollte auf einen ausreichenden Schutz geachtet werden, da die das Fieber übertragenden Mücken nachtaktiv sind.