Rizoenzym
Handelsname: Nortase®
Definition
Als Rizoenzyme werden Verdauungsenzyme aus Reispilzkulturen bezeichnet.
Hintergrund
Rizoenzyme umfassen alle therapeutisch relevanten und für eine ausreichende Verdauung erforderlichen Verdauungsenzyme:
- Amylasen (Rizoamylase) für die Spaltung von Kohlenhydraten
- Lipasen (Rizolipasen) für die Hydrolyse von Nahrungsfetten
- Proteasen (Rizoprotease) für die Spaltung von Proteinen
Gewinnung
Rizoenzyme werden biotechnologisch aus Reispilzkulturen hergestellt. Zur Gewinnung der hochaufgereinigten Rizoenzyme werden bei der Extraktion drei aufeinander folgende Filtrationsprozesse durchgeführt (Filtration, Mikrofiltration und Ultrafiltration). Die Ultrafiltration ist für unerwünschte Fragmente nicht durchlässig. Die anschließende Präzipitation der Enzyme stellt eine zusätzliche Aufreinigungsmaßnahme dar.
Anwendungsgebiete
Rizoenzyme werden bei Störungen der exokrinen Pankreasfunktion angewendet, die mit einer Maldigestion einhergehen. Patienten mit mangelnder Verdauung (z.B. in Folge einer exokrinen Pankreasinsuffizienz) leiden unter Verdauungsstörungen, wie z.B. Steatorrhoe (Fettstuhl), da das Pankreas keine ausreichenden Mengen an Verdauungsenzymen produziert. Diese können durch die Gabe von Pankreatin und/oder Rizoenzymen zu jeder Mahlzeit substituiert werden.
Anwendung
Die Anwendung von Rizoenzymen erfolgt oral in Form von Kapseln zu den Mahlzeiten. Die Kapseln benötigen keinen galizischen Säureschutz, da Rizoenzyme von Natur aus säurestabil sind. Aufgrund der Säurestabilität der Rizoenzyme und ihrer Wirkung in Magen und Duodenum werden weniger Enzymeinheiten benötigt als bei einer Behandlung mit Pankreatin.
um diese Funktion zu nutzen.