Rheumatische Perikarditis
Englisch: rheumatic pericarditis
Definition
Die rheumatische Perikarditis ist eine abakterielle Herzbeutelentzündung (Perikarditis), die im Rahmen eines rheumatischen Fiebers nach einer Infektion mit ß-hämolysierenden A-Streptokokken auftreten kann. In Deutschland ist das rheumatische Fieber seit Einführung der Antibiotikatherapie bei Streptokokken-Infektionen nur noch sehr selten.
siehe auch: Rheumatisches Fieber
Hintergrund
Das akute rheumatische Fieber ist eine Folgeerkrankung nach überstandener Infektion mit ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A. Dabei kommt es zu einer exsudativen Entzündung des Herzens, der Haut und der Gelenke. Die Herzbeteiligung äußert sich als Pankarditis, wobei die rheumatische Endokarditis mit akuter Mitralklappeninsuffizienz im Vordergrund steht.
Pathogenese
Eine unbehandelte Streptokokken-Infektion führt in manchen Fällen zur Bildung von Autoantikörpern gegen kardiale Strukturen, da das M-Protein der Streptokokken strukturelle Ähnlichkeit zum Myosin der Herzzellen hat (Kreuzreaktivität, molekulare Mimikry).
Symptome
Allgemein ist das rheumatische Fieber durch Müdigkeit, Fieber und körperliche Schwäche gekennzeichnet.
Die Herzbeteiligung äußert sich durch Perikardreiben mit thorakalen Schmerzen, Tachykardie und Arrhythmien. Der Thoraxchmerz ist bei einer Perikarditis oft lageabhängig und verstärkt sich im Liegen, bei Husten und bei tiefer Inspiration. Bei gleichzeitigem Vorliegen eines Perikardergusses bessern sich die Beschwerden meist durch die Reduktion der Reibung zwischen dem viszeralen und parietalen Blatt. Es kann dann jedoch zu Symptomen einer Herzinsuffizienz kommen.
Literatur
- Böcker et al., Pathologie - Das Lehrbuch, Höfler, Elsevier Verlag, 6. Auflage
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie, Leitlinie Rheumatisches Fieber – Poststreptokokkenarthritis, Stand 13.06.2012
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