REBOA
Englisch: resuscitative endovascular balloon occlusion of the aorta(REBOA)
Definition
Die Abkürzung REBOA steht für Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta. Dabei handelt es sich um einen temporären künstlichen Verschluss der Aorta durch einen Ballon. Dieser wird im Falle einer als kritisch eingestuften traumatischen Blutung über einen Femoralkatheter eingeführt. Dieses Verfahren wurde erstmals 1953 von Edwards et al. und Burch et al. beschrieben.
Hintergrund
Wenn es zu einer unstillbaren Blutung in den Bauch- oder Beckenraum kommt, kann der eingeführte Ballon die Blutung über einen temporären Verschluss der Aorta stoppen. Ähnlich wie nach der Anlage eines Tourniquets kommt es zu einer Unterbrechung der Blutversorgung aller distal des Ballons liegenden Gefäße. Dadurch lässt sich der Blutverlust bei einem Bauch- oder Beckentrauma besser kontrollieren.
Indikationen
- Traumatisch bedingte Blutungen: Einigen Studien empfehlen REBOA als valide Alternative zur Notfallthorakotomie.
- Rupturiertes Aortenaneurysma: vor allem bei hämodynamisch instabilen Patienten anwendbar, bis die offen chirurgische Therapie erfolgt.
- Peripartale gynäkologische Blutungen
- Nichttraumatische abdominelle oder pelvine Blutungen: vor allem bei GI-Blutungen und Nachblutungen im Rahmen der Viszeralchirurgie.
- Nichttraumatischer Herz-Kreislauf-Stillstand: Hierbei will man eine Zentralisierung des Kreislaufes und eine Verbesserung der kardialen und zerebralen Perfusion und Oxygenierung unter Reanimation erreichen.
Komplikationen
Komplikationen entstehen durch die Malperfusion distal des Ballons, durch den Zugang über die Arteria femoralis communis oder die Dislokation des Drahtes bzw. Ballons. Im Folgenden sind einige Komplikationen aufgelistet:
Quellen
Literatur
- Wortmann, M et al. "Resuscitative endovascular balloon occlusion of the aorta“ (REBOA) Der Chirurg; Zeitschrift für alle Gebiete der operativen Medizin 2020
- Steffen, R., Knapp, J., Hänggi, M. et al. Einsatz des REBOA-Katheters bei unstillbarer oberer gastrointestinaler Blutung mit hämorrhagischem Schock.0101 Anaesthesiologie 2023
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