Arteria coronaria dextra
Synonyme: rechte Koronararterie, ACD
Englisch: right coronary artery, RCA
Definition
Die Arteria coronaria dextra, kurz ACD, ist eine Koronararterie, die aus dem aufsteigenden Ast der Aorta, genauer gesagt aus dem Sinus aortae dexter, direkt hinter der Aortenklappe entspringt.
Verlauf
Die Arteria coronaria dextra läuft zwischen dem Conus arteriosus und dem rechten Herzohr zum rechten Abschnitt des Sulcus coronarius. Diesem folgt sie und gelangt im weiteren Verlauf auf die Facies diaphragmatica der dorsalen Herzfläche. Dort gibt sie an der Crux cordis (CC) ihren Endast, den Ramus interventricularis posterior (RIVP, RPD, R-PDA) ab, der im Sulcus interventricularis posterior in Richtung Herzspitze zieht und mit dem Ramus interventricularis anterior der linken Koronararterie anastomosiert.
Äste
Die Aufästelung der Arteria coronaria dextra ist interindividuell sehr variantenreich, so dass die hier aufgezählten Äste nur als Orientierung dienen.
- Rami coni arteriosi (RCO): zum Conus arteriosus und Teile der Vorderwand des rechten Ventrikels
- Ramus nodi sinuatrialis (RNS): zum Sinusknoten
- Rami atrioventriculares dextri (RAVD): zur Vorderseite des rechten Vorhofs und rechten Ventrikels
- Rami atriales dextri (RAD): zu lateralen Abschnitten des rechten Vorhofs
- Ramus marginalis dexter (RMD): zur lateralen Seite des rechten Ventrikel
- Ramus posterolateralis dexter (RPLD): zur Rückseite des rechten Ventrikels
- Ramus nodi atrioventricularis: zum AV-Knoten
- Ramus interventricularis posterior (RIVP, Ramus descendens posterior): zwischen beiden Herzkammern
- Rami interventriculares septales (RSP, Rami septales posteriores): für das hintere Drittel des Kammerseptums
Versorgungsgebiet
Zum Versorgungsgebiet der rechten Koronararterie zählt der rechte Vorhof und der rechte Ventrikel sowie Teile der Hinterwand des linken Ventrikels, u.a. die Wand in der Nähe des Sulcus interventricularis posterior und der hintere Abschnitt des Ventrikelseptums.
Weiterhin versorgt die Arteria coronaria dextra den Sinusknoten, den AV-Knoten sowie weitere Teile des Erregungsleitungssystems (z.B. His-Bündel).
Klinik
Bei Verschluss der proximalen RCA entsteht ein inferiorer Hinterwandinfarkt, vorausgesetzt es liegt ein Normalversorgungstyp vor. Direkte Infarktzeichen zeigen sich im EKG in den Ableitungen II, III, aVF und V6, indirekte Infarktzeichen in V1 bis V4, I und aVL.
In 20 % der Fälle liegt zusätzlich ein Infarkt des rechten Ventrikels vor. Dies führt zu weiteren direkten Infarktzeichen in V1 und den rechtspräkordialen Ableitungen V3r bis V6r.
Ist nur der Ramus interventricularis posterior betroffen, spricht man von einem posterioren Hinterwandinfarkt. Im EKG sind hierbei nur indirekte Infarktzeichen in V1 bis V4 erkennbar. Direkte Infarktzeichen lassen sich nur in den erweiterten linkspräkordialen Ableitungen V7 bis V9 detektieren.
um diese Funktion zu nutzen.