Miosis
Synonym: Pupillenverengung
Englisch: miosis
Definition
Als Miosis bezeichnet man die temporäre Verengung der Pupille durch Kontraktion des Musculus sphincter pupillae oder verminderte Aktivität des Musculus dilatator pupillae. Die Miosis stellt die physiologische Reaktion des Auges auf einen starken Lichtreiz dar und wird parasympathisch ausgelöst. Sie ist das Gegenteil der Mydriasis.
Eine angeborene, ständige, anomale Verengung der Pupille wird als Mikrokorie bezeichnet.
Physiologie
Die aus dem Nucleus accessorius (Nucleus Edinger Westphal) des Nervus oculomotorius stammenden parasympathischen Fasern werden im Ganglion ciliare verschaltet, das auch für die Pupillenreflexe zuständig ist. Sie laufen dann mittels der Nervi ciliares breves zum Musculus sphincter pupillae.
Da der Reflexbogen an der Retina beginnt und sich via Nervus opticus in der Area pretectalis des Mesencephalon (und nicht wie die restlichen optischen Fasern im Corpus geniculatum laterale) beidseitig verschaltet, verengen sich die Pupillen beider Augen auch wenn nur ein Auge gereizt wird. Dies nennt man den konsensuellen oder indirekten Lichtreflex.
Die Pupille wird auch bei der Akkommodation verengt, d.h. der Verstärkung der Linsenkrümmung durch Entspannung der Fibrae zonulares. Dies trifft beispielsweise beim Sehen von nahen Gegenständen zu (vgl. Fotoapparat: Kleinere Linse ergibt größere Tiefenschärfe).
Durch Parasympathomimetika kann eine Miosis auch medikamentös ausgelöst werden.
Ursachen
Einer Miosis können u.a. folgende Ursachen zugrunde liegen:
um diese Funktion zu nutzen.