Plexus-coeliacus-Blockade
Synonym: Coeliacus-Blockade
Definition
Die Plexus-coeliacus-Blockade ist eine dauerhafte Nervenblockade des Plexus coeliacus zur Schmerzausschaltung im Oberbauch.
Indikationen
- Tumorschmerzen bei Tumoren im Oberbauch, vor allem bei Pankreaskarzinomen
- Leberkapselschmerz bei ausgedehnter Metastasierung der Leber
- Schwere Verlaufsformen der chronischen Pankreatitis
Vorgehen
Die Blockade erfolgt durch Injektion eines Lokalanästhetikums (z.B. Bupivacain, Mepivacain) zur lokalen Schmerzausschaltung und 95%igem Äthanol zur dauerhaften Verödung der Nervengewebes. Sie kann einseitig oder zweiseitig vorgenommen werden.
Für die Injektion werden 12-15 cm lange, stabile Kanülen verwendet. Es gibt dabei verschiedene Zugangsmöglichkeiten zum Plexus, u.a. von dorsal, von ventral oder von lateral. Auch eine endoskopische Punktion über den Magen ist möglich. Um die Position der Kanülenspitze möglichst genau zu lokalisieren, wird der Eingriff unter Sichtkontrolle mittels Bildwandler, CT oder Sonographie durchgeführt.
Bevor die Kanüle entfernt wird, muss sie mit steriler NaCl-Lösung gespült werden, um einen Austritt von Alkohol in den Stichkanal zu vermeiden.
Risiken
- Ungewollte Punktion größerer Blutgefäße, z.B. Aorta, Truncus coeliacus, Vena cava
- Punktion von Organen (Pneumothorax, Niere)
- Paraplegie bei ungewollter Verödung der Arteria radicularis magna (Adamkiewicz-Arterie).
Wegen der möglichen Risiken sollte eine Plexus-coeliacus-Blockade, wenn möglich, intraoperativ durchgeführt werden.
Nebenwirkungen
Durch die Ausschaltung der vegetativen Fasern im Bauchraum kann es zu transienten oder dauerhaften Nebenwirkungen kommen, z.B.
Klinische Wirksamkeit
Die Ausschaltung des Plexus coeliacus soll in 70-90% der Fälle eine dauerhafte Schmerzlinderung erzielen, die gleich wirksam wie eine adäquate medikamentöse Schmerzausschaltung ist. [1]
Quellen
<references>
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