Phenylmercurinitrat
Definition
Phenylmercurinitrat ist eine organische Quecksilberverbindung, die pharmazeutisch als Konservierungsmittel in Augentropfen verwendet wird.
Chemie
Phenylmercurinitrat ist ein Gemisch aus Phenylquecksilber-(II)-nitrat und Phenylquecksilber-(II)-hydroxid. Das Nitrat hat die Summenformel C6H5HgNO3 und eine molare Masse von 339,7 g/mol. Das Hydroxid hat die Summenformel C6H5HgOH und eine molare Masse von 294,7 g/mol.
Phenylmercurinitrat liegt als weißes bis gelbliches Pulver oder Plättchen vor und ist gut löslich in Ölen. Es ist schlecht löslich in Wasser oder Ether. Der Schmelzpunkt liegt bei 184 bis 189 °C.
Anwendung
Phenylmercurinitrat ist ein Konservierungsmittel, das in Konzentrationen von 0,001 bis 0,002 % eingesetzt wird. Der wirksame pH-Bereich liegt zwischen 7 und 9. Typischerweise wird es in Augentropfen angewendet. Phenylmercurinitrat wirkt gegen grampositive und gramnegative Bakterien und Pilze. Es zeigt außerdem Wirksamkeit gegen viele resistente Keime, z.B. Pseudomonas aeruginosa.
Aufgrund des Quecksilbergehalts wird Phenylmercurinitrat heute nur noch selten eingesetzt.
Inkompatibilitäten
Es sind einige Unverträglichkeiten mit anderen Inhaltsstoffen bekannt, u.a. mit:
- Bromiden und Iodiden
- EDTA
- Natriumthiosulfat
- anionischen Emulgatoren
- Ammoniak und Ammoniumsalzen
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn