Peritonismus
Englisch: peritonism
Definition
Als Peritonismus bezeichnet man einen Zustand, in dem das Bauchfell (Peritoneum) gereizt ist, ohne dass eine voll entwickelte Entzündung des Peritoneums – eine Peritonitis – vorliegt.
Ätiologie und Pathogenese
Viele Erkrankungen des Bauchraumes können einen Peritonismus verursachen, z.B.:
- akute Appendizitis ("Blinddarmentzündung")
- Divertikulitis
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Perforation des Darms oder der Gallenblase
- Ileus (Darmverschluss)
- akute Cholezystitis (Entzündung der Gallenblase)
- Ulcus ventriculi (Magengeschwür)
- Nierenkolik
- Gallenkolik
- Hernien
- Ruptur eines Aortenaneurysmas
- Extrauteringravidität
- Mesenterialinfarkt
- Gewalteinwirkung oder Trauma im Bauchraum
- Stieldrehung eines Ovarialtumors
In einigen Fällen besteht eine chronische Grunderkrankung, die den gesamten Organismus betrifft und auch zu einer Mitreaktion des Peritoneums führt. Beispiele hierfür sind Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus.
Symptome
Patienten mit Peritonismus sind im Bereich des Abdomens sehr druckempfindlich. Eine Reizung des Peritoneums, beispielsweise bei der Palpation des Abdomens, verursacht heftige Schmerzen.
Weiterhin besteht bei den Patienten ein Loslassschmerz: bei der Untersuchung des Abdomens wird mit der Hand erst ein Druck auf die Bauchdecke ausgeübt. Dann wird die Hand plötzlich zurückgezogen, was einen scharfen Schmerz verursacht.
Oftmals ist die Bauchmuskulatur der Patienten angespannt (Abwehrspannung). Diese Spannung ist unwillkürlich und kann nicht willentlich beeinflusst werden. Gelegentlich fallen die Patienten auch durch eine flache Schonatmung auf, um nicht in den Bauch zu atmen und den abdominellen Druck gering zu halten.
In vielen Fällen lassen sich keine spezifischen Entzündungszeichen feststellen.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache des Peritonismus, die behoben werden muss.
Literatur
- Berger DP, Mertelsmann R: Das Rote Buch: Hämatologie und Internistische Onkologie. 6. Auflage, 2017. ecomed Medizin Verlag
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