Pentraxin 3

PTX3 wird durch das gleichnamige Gen auf Chromosom 3 am Genlokus 3q25.32 kodiert.

PTX3 besteht aus einer C-terminalen Pentraxin-Domäne und einer einzigartigen N-terminalen Domäne. Im Gegensatz zu den kurzen Pentraxinen wie C-reaktives Protein (CRP), die hauptsächlich in der Leber gebildet werden, wird PTX3 lokal von verschiedenen Zelltypen (z.B. Monozyten, Makrophagen, dendritischen Zellen, Endothelzellen, Stromazellen) als Antwort auf proinflammatorische Zytokine (z.B. IL-1, TNF) und mikrobielle Stimuli produziert. Neutrophile Granulozyten speichern PTX3 in Granula und setzen es bei Erkennung von Mikroorganismen schnell frei.

PTX3 spielt eine zentrale Rolle in der angeborenen Immunantwort, insbesondere bei der Erkennung und Opsonisierung von Pathogenen, der Modulation von Entzündungsprozessen und der Geweberemodellierung. Es interagiert mit Komplementkomponenten (z.B. C1q), fördert die Komplementaktivierung, bindet an verschiedene Pathogene und moduliert die Rekrutierung von Immunzellen (z.B. über P-Selektin).

Die Plasmakonzentration von PTX3 steigt bei Infektionen und systemischen Entzündungen rasch an und korreliert mit der Schwere der Erkrankung, z.B. bei Sepsis, COVID-19, kardiovaskulären Erkrankungen und Lungenerkrankungen.

Neuere Studien deuten darauf hin, dass PTX3 als Biomarker für die Entstehung und Prognose von Long Covid in Betracht gezogen werden kann. Ein geringerer Rückgang der PTX3-Plasmaspiegel nach akuter COVID-19-Erkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für depressive und Angstsymptome nach sechs Monaten assoziiert.

• Medizinische Universität Wien – Möglicher Biomarker für die Entstehung von Long-COVID identifiziert, abgerufen am 10.10.2025
• Kratzer et al. Severe COVID-19 induces prolonged elevation of the acute-phase protein pentraxin 3. Front. Immunol. 16. 2025
• GeneCards – PTX3 Gene, abgerufen am 10.10.2025