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Paromomycin

Handelsname: Humatin®
Synonyme: Paromomycinsulfat, Paromomycinum, Paromomycini sulfas
Englisch: paromomycine

1. Definition

Der Wirkstoff Paromomycin ist ein Antibiotikum, das schwerpunktmäßig für die Therapie von bakteriellen Infektionen des Gastrointestinaltraktes eingesetzt wird. Es handelt sich um ein antibiotisch wirksames Arzneimittel aus der Gruppe der Aminoglykoside und gewinnt mehr und mehr Bedeutung in der Leishmaniose-Therapie. Es besteht eine große funktionelle und strukturelle Ähnlichkeit zu dem Breitband-Antibiotikum Neomycin.

2. Chemie

Paromomycin hat die Summenformel C23H45N5O14 und eine molare Masse von 615,63 g/mol.

3. Anwendung

Die Tagesdosis sollte in gleicher Dosierung im Abstand von 6 Stunden eingenommen werden.

4. Anwendungsgebiete

Paromomycin ist ein Antibiotikum, welches als schwerpunktmäßiges Einsatzgebiet den Magen-Darm-Trakt und im speziellen den Darm hat. Bereits seit längerer Zeit bekannt, ist seine effektive Wirkung in der Bekämpfung der Amöbenruhr. In der Behandlung von Kontaminationen mit Bandwürmern zeigt Paromomycin ebenfalls eine gute therapeutisch Wirkung.

Vor umfangreichen operativen Eingriffen wird Paromomycin zur Reduktion der ansonsten physiologischen bakteriellen Darmflora eingesetzt. Im Rahmen von ausgedehnten viszeralchirurgischen Eingriffen besteht am Dickdarm immer ein potenzielles Risiko der Verschleppung des Darmbakteriums Escherichia coli in die Blutbahn. Während diese Bakterien im Darm zur unverzichtbaren Darmflora gehören, verursachen sie in der Blutbahn mitunter lebensgefährliche Vergiftungserscheinungen bis hin zu einer ausgedehnten Sepsis. Daher macht die präoperative Reduzierung der Bakteriendichte therapeutisch großen Sinn. Postoperativ sollte dann auf einen möglichst schnellen Wiederaufbau der Darmflora geachtet werden, da ansonsten die Gefahr einer Darmmykose besteht.

Ein weiteres Einsatzgebiet von Paromomycin ist die Therapie der hepatischen Enzephalopathie. Auch hier geht es zentral um die Verringerung der Darmflora. Die v. a. im Dickdarm vorkommenden Darmbakterien erzeugen große Mengen Ammoniak. Durch Reduktion der Darmflora durch die Antibiose sinkt auch der Ammoniakgehalt, was wiederum die Leber schont.

5. Wirkungsmechanismus

Hemmung der bakteriellen Proteinbiosynthese durch feste Bindung an die 30S-Untereinheit der 70S-Ribosomen. Dadurch fällt der gesamte bakterielle Stoffwechsel aus und es kommt zum Absterben der Bakterien.

6. Nebenwirkungen

7. Kontraindikationen

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21.03.2024, 09:06
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