Darmmykose
Synonym: Enteromykose
Englisch: enteromycosis
Definition
Unter einer Darmmykose ist eine auf den Darm beschränkte Infektion mit bestimmten Pilzarten zu verstehen. Die Infektion kommt sowohl im humanmedizinischen, als auch im veterinärmedizinischen Bereich recht häufig vor.
Ursachen
Pilze sind ein normaler Bestandteil der saprophytären Flora des Darms. Normalerweise ist ihr Anteil an der Darmflora aber gering. Die überwältigende Mehrheit der Flora im Darmsystem besteht aus Bakterien. Dabei sind die häufigsten Vertreter Escherichia coli und bestimmte Milchsäurebakterien. Diese besiedeln die Darmwände und sorgen für eine geregelte Verdauung und sind entscheidend an der Immunabwehr des Organismus beteiligt.
Durch bestimmte Störungen in der Ernährung, v.a. zu zuckerhaltige Speisen oder aber durch spezielle Erkrankungen und Antibiotika kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten. Speziell Antibiotika reduzieren nicht nur die pathologischen Bakterien, sondern auch die normalen Vertreter der Darmflora. Durch diese Veränderungen erschließen sich für Pilze Verbreitungsräume, die im Effekt zu einer Darmmykose führen können.
Der mit Abstand häufigste Erreger der Darmmykose ist der Hefepilz Candida albicans.
Symptome
- Wechselnde Stuhlbeschaffenheit
- Ständig wiederkehrender, mitunter wässriger Durchfall
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Juckreiz am After
Diagnose
Die Symptome selber können auch auf eine andere Darmerkrankung hindeuten, daher ist eine genauere Diagnostik notwendig. Hierzu wird eine Stuhlprobe mikroskopisch untersucht. Um die Menge und genaue Art der Hefepilze besser begutachten zu können, wird teilweise eine Kultur angelegt, in denen die Pilze nach einigen Tagen unter dem Lichtmikroskop deutlich zu sehen sind.
Therapie
Die Therapie zielt auf die Reduktion der Hefepilze im Darm. Dafür kommen spezielle Antimykotika, wie Nystatin, in Frage. Weiterhin ist es essentiell, die Darmflora mit Hilfe von Probiotika wieder aufzubauen.
Da Zucker der Hauptnährstoff für Hefepilze ist, sollten während der durchaus einige Wochen dauernden Therapie möglichst wenig zuckerhaltige Speisen konsumiert werden. Grundsätzlich sollte faserreiche Kost, wie rohes Gemüse oder Vollkornprodukte gegessen werden.