Synonym: Musculus papillaris
Englisch: papillary muscle
Papillarmuskeln sind konische Vorstülpungen der Herzmuskulatur in die Herzventrikel, die über Sehnenfäden (Chordae tendineae) mit den Segelklappen verbunden sind.
Man unterscheidet zwischen:
Im rechten Ventrikel kommen drei Papillarmuskeln vor, die zu den Segeln der Trikuspidalklappe ziehen:
Der linke Ventrikel besitzt nur zwei Papillarmuskeln für die Mitralklappe:
Die Papillarmuskeln des linken Ventrikels werden durch transmurale Äste aus beiden Koronararterien versorgt:
Die Gefäßversorgung ist allerdings interindividuell unterschiedlich und vom jeweiligen Versorgungstyp abhängig.
Die Kontraktion der Papillarmuskeln findet zu Beginn einer Kammersystole statt. Sie verspannen so gemeinsam mit den Sehnenfäden die Segelklappen und verhindern deren Umschlagen in die Herzvorhöfe während der Systole.
Bei einem Myokardinfarkt kann es - vor allem im linken Ventrikel - durch Untergang von Herzmuskelgewebe zu einem Papillarmuskelabriss kommen. Am häufigsten ist der Musculus papillaris posterior ventriculi sinistri betroffen. Sein Abriss kann zu einem Mitralklappenprolaps bis hin zu akuter Mitralklappeninsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Sind die Papillarmuskeln im rechten Ventrikel betroffen, kommt es analog zur Trikuspidalinsuffizienz.
Tags: Herz, Herzmuskel, Segelklappen
Fachgebiete: Brusteingeweide
Diese Seite wurde zuletzt am 21. Januar 2023 um 10:51 Uhr bearbeitet.
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