Octreotid
Handelsname: Sandostatin®
Englisch: octreotide
Definition
Octreotid ist ein synthetisches Somatostatin-Analogon.
Chemie
Die molare Masse von Octreotid ist 1019,24 g/mol.
Wirkmechanismus
Octreotid hemmt die Freisetzung des Wachstumshormons Somatotropin und weiterer Hormone, zum Beispiel Gastrin, Pepsin, Insulin und Glucagon. Die Plasmahalbwertzeit liegt bei bis zu 100 Minuten und ist somit erheblich länger als jene von Somatostatin (2–3 Minuten).
Indikationen
- Akromegalie
- Symptomlinderung bei neuroendokrinen Tumoren wie VIPomen, Glukagonomen und Karzinoiden - zur Hemmung der 5-HT-Freisetzung bei Serotonin-bedingten unstillbaren katarrhalischen Diarrhoen
- Akute gastrointestinale Blutung, als adjuvante Therapiemaßnahme
- Behandlung von Clusterkopfschmerz-Attacken
- dekompensiertes hepatorenales Syndrom (in Kombination mit Midodrin)
Nebenwirkungen
Zu den Nebenwirkungen von Octreotid gehören u.a.:
- Gastrointestinale Beschwerden (z.B. Übelkeit, Blähungen, Diarrhoe, Obstipation)
- Gallensteine bei Langzeittherapie
- Hyperglykämie
- Lokalreaktionen an der Einstichstelle
- Cholelithiasis
Kontraindikationen
Octreotid ist bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff kontraindiziert.
Forschung
Im Mausmodell konnte zudem eine Hemmung der Zellproliferation und der Tumorangiogenese gezeigt werden.
Quelle
- Jia et al. Octreotide acts as an antitumor angiogenesis compound and suppresses tumor growth in nude mice bearing human hepatocellular carcinoma xenografts. Journal of Cancer Research and Clinical Oncology. 129:327-334. 2003
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