Neurochemie
Synonym: Neurobiochemie
Englisch: neurochemistry
Definition
Neurochemie ist die Wissenschaft von chemischen Vorgängen und neuroaktiven Molekülen (z.B. Neurotransmittern, Hormonen und Psychopharmaka) im Nervensystem. Sie stellt ein Teilgebiet der Neurobiologie bzw. Neurowissenschaften dar.
Hintergrund
Die Neurochemie befasst sich – im Gegensatz zur Neuroanatomie – nicht primär mit der räumlichen Struktur des Nervensystems. Vielmehr untersucht sie die funktionale Wirkung biochemischer Botenstoffe an spezifischen Rezeptoren auf neuronale Vorgänge wie kortikale Plastizität, Neurogenese und neuronale Differenzierung. Deshalb wird die Neurochemie auch als Biochemie des Nervensystems bezeichnet.
Geschichte
Ursprünglich wurde das zentrale Nervensystem als eine vom peripheren Nervensystem und kardiovaskulärem System getrennte Entität gesehen. Später stellte sich heraus, dass die chemischen Vorgänge und Moleküle (z.B. Acetylcholin, Histamin, Substanz P, Serotonin, Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin) teils stark überlappend sind.
Als Begründer der Neurochemie gilt Johann Ludwig Wilhelm Thudichum (1829–1901). Thudichum stellte die Hypothese auf, dass neurologische und psychische Erkrankungen durch ein Ungleichgewicht chemischer Stoffe im Gehirn entstehen können.
Methoden
Um neuronale Aktivitäten genauer zu untersuchen, werden in der Neurochemie biochemische, molekularbiologische, elektrophysiologische und mikroskopische Untersuchungsmethoden verwendet.
Fachbegriffe
Einige wichtige Fachbegriffe der Neurochemie sind u.a.:
um diese Funktion zu nutzen.