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Nervus phrenicus (Veterinärmedizin)

Synonyme: N. phrenicus, Zwerchfellnerv

1. Definition

Der Nervus phrenicus ist ein aus Ventralästen der Nervi cervicales entspringender Nerv, der für die Innervation des Zwerchfells zuständig ist.

2. Anatomie

Der Nervus phrenicus geht aus den Ventralästen des 5. bis 7. Halsnerven hervor. Die drei Wurzeln des Nervus phrenicus sind dabei unterschiedlich stark ausgebildet, wobei die erste in manchen Fällen auch fehlen kann und die mittlere die stärkste ist.

Beim Schaf liefert in der Hauptsache nur der 6. Halsnerv die Wurzel für den Nervus phrenicus.

2.1. Topographie

Nach dem Austritt aus dem jeweiligen Segment verlaufen die Ventraläste medial von der Arteria axillaris zum kranialen Brusteingang (Apertura thoracis cranialis), wo sie sich zu einem einheitlichen Nerven vereinigen.

Der ab hier als Nervus phrenicus bezeichnete Nerv tritt in die Brusthöhle ein und zieht - eingebettet im präkardialen Mittelfell - zur Herzbasis. Während dieses Verlaufs erhält er sympathische Fasern vom Ganglion thoracicum primum. In weiterer Folge zieht er zwischen Fibrosa und Pleura pericardiaca der Herzbeutelwand (oftmals auch in einer eigenen Serosafalte eingebettet) nach kaudal, um sich in mehrere Äste aufzuteilen.

Die Äste des Nervus phrenicus verzweigen sich und treten so an die muskulösen Partien des Zwerchfells heran, um diese motorisch zu innervieren.

2.2. Faserqualität

Der Nervus phrenicus ist kein rein motorischer, sondern ein gemischter Nerv. Er führt sensible Afferenzen aus dem Brust- und Mittelfell sowie dem Herzbeutel.

Da das Zwerchfell relativ arm an Muskel- und Sehnenspindeln ist, enthält der Nervus phrenicus auch deren propriozeptive Afferenzen. Gleichzeitig führt er A- und C-Fasern, die für die Schmerzleitung aus der Pleura und dem Herzbeutel zuständig sind.

Der sympathische Faserzufluss aus den Thorakalganglien ist im allgemeinen nicht nachvollziehbar, da er präparatorisch nicht immer dargestellt werden kann. Ein vermuteter Austausch von Fasern zwischen dem Nervus phrenicus und Nervus vagus konnte experimentell nicht gestützt werden.

3. Zwerchfellinnervation

Experimentelle Untersuchungen haben ergeben, dass das Zwerchfell segmental innerviert wird. Bei der Katze werden demnach die Pars sternalis und Pars costalis von Fasern aus C5, der dorsale Bereich der Crura und der Zwerchfellkuppel von C6 innerviert. Beim Hund versorgen Fasern aus C5 die Pars sternalis und den medialen Teil der Pars lumbalis, jene aus C6 alle Zwerchfellteile (ausgenommen Pars sternalis). Fasern aus C7 innervieren einen kleinen dorsolateralen Teil.

Anzumerken ist, dass eine kontralaterale Innervation nicht beobachtet wurde.

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band IV: Nervensystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.

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07.03.2018, 17:36
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