Nabelschnurvorliegen
Synonym: Vorliegen der Nabelschnur
Englisch: presenting umbilical chord
Definition
Das Nabelschnurvorliegen ist eine Nabelschnurkomplikation, bei der die Nabelschnur vor dem vorangehenden Teil des Kindes positioniert ist. Im Gegensatz zum Nabelschnurvorfall ist die Fruchtblase noch intakt. Aufgrund einer möglichen Kompression der Nabelschnur besteht die Gefahr einer fetalen Minderperfusion.
Hintergrund
Im Laufe des Geburtsvorgangs liegt die Nabelschnur bei noch erhaltener Fruchtblase vor dem Fetus (z.B. dem Kopf). Werden dabei die versorgenden Blutgefäße zwischen dem kindlichen Körperteil und der mütterlichen Beckenwand komprimiert, kann eine Hypoxie die Folge sein. Kommt es zu einem Blasensprung und damit zu einem Nabelschnurvorfall, handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall.
Diagnostik
Hinweisgebend für ein Vorliegen der Nabelschnur sind pathologische Veränderungen im CTG (Dezelerationen). Die Diagnose wird sonographisch gestellt.
Therapie
Im Gegensatz zum Nabelschnurvorfall ist oftmals eine Reposition der Nabelschnur möglich. Dies erfolgt durch Beckenhochlagerung oder Seitenlagerung der Schwangeren. Wenn die Reposition erfolgreich durchgeführt wurde und der Muttermund vollständig eröffnet ist, ist eine vaginale Geburt weiterhin unter kontinuierlicher kardiotokographischer Überwachung des Kindes möglich. Die Geburt erfolgt allerdings unter Operationsbereitschaft, um bei Komplikationen (z.B. pathologisches CTG) eine Sectio caesarea vorzunehmen.
Erweist sich die fetale Bradykardie als sehr ausgeprägt, wird eine intrauterine Reanimation durch die Verabreichung von Fenoterol (Partusisten), einem Beta-Sympathomimetikum, durchgeführt.
um diese Funktion zu nutzen.