Musculus subclavius (Veterinärmedizin)
Synonyme: M. subclavius, Pars praescapularis des M. pectoralis profundus (veraltet)
Definition
Der Musculus subclavius ist ein kleiner Muskel der tiefen Schicht der Schultergürtelmuskulatur der Haussäugetiere. Er fehlt dem Fleischfresser und kann mit dem Musculus subclavius des Menschen verglichen werden.
Anatomie
Verlauf
Der Musculus subclavius ist beim Wiederkäuer ein kleiner und schlanker Muskel, der seinen Ursprung am 1. Rippenknorpel nimmt und in Höhe des Schlüsselbeinstreifens an der Unterfläche des Musculus brachiocephalicus inseriert.
Beim Schwein und Pferd ist der Muskel deutlich kräftiger entwickelt. Er entspringt beim Schwein an den ersten zwei Rippenknorpeln, beim Pferd an den ersten vier, um von hier aus nach kaudal zu ziehen. Sein kraniodorsales Ende überschreitet die kraniale Fläche des Schultergelenks und endet am Epimysium des Musculus supraspinatus.
Die ursprüngliche Verbindung mit dem Schlüsselbeinstreifen, die beim Wiederkäuer noch deutlich erkennbar ist, ist beim Pferd vollständig und beim Schwein bis auf eine sehr kleine Abspaltung verloren gegangen. Aufgrund dieser fehlenden Verbindung wurde der Musculus subclavius von vielen Autoren auch als Pars praescapularis des Musculus pectoralis profundus definiert.
Innervation
Der Musculus subclavius wird von den Nervi pectorales craniales und damit vom Plexus brachialis motorisch versorgt.
Literatur
- Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band III (Myologie). Vienna Academic Press, 2017
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.