Methylcellulose
Synonym: Cellulosemethylether
Definition
Methylcellulose ist ein Polysaccharid, das häufig als pharmazeutischer Hilfsstoff verwendet wird. Es dient der Erhöhung der Viskosität in Gelen und Emulsionen und wird als Bindemittel in der Granulation eingesetzt. Darüber hinaus kommt Methylcellulose oft in der Lebensmittelindustrie (E 461) zum Einsatz.
Chemie
Methylcellulose ist ein Derivat von Cellulose, bei dem ca. 30 % der Hydroxygruppen methyliert sind. Der Anteil an Methylethern kann variieren. Umso mehr Methylgruppen eingebracht sind, desto hydrophober wird das Molekül. Die molare Masse liegt zwischen 10.000 bis 220.000 g/mol. Es handelt sich um ein weißes bis gelbliches oder gräuliches Pulver. Methylcellulose ist in kaltem Wasser löslich, aber in heißem Wasser unlöslich. Außerdem löst es sich nicht in den meisten organischen Lösemitteln, z.B. Aceton oder Methanol. Die Dichte beträgt 1,341 g/cm3, die Schüttdichte und Stampfdichte sind deutlich niedriger. Eine 2%ige, wässrige Lösung hat einen Brechungsindex von 1,3355 bis 1,3368.
Anwendung
Feste Arzneiformen
In der Granulation fungiert Methylcellulose als Bindemittel, vor allem für hydrophobe Wirkstoffe. Hierbei wird eine Lösung von 1 bis 5 % Methylcellulose verwendet. Beim Pressen von Tabletten kann Methylcellulose außerdem als trockenes Bindemittel genutzt werden, wobei die Einsatzkonzentration 10 bis 25 % beträgt. Eine weitere Anwendung ist die Zuckerdragierung: Methylcellulose-Filme wirken wegen ihrer Hydrophobie als Isolierschicht beim Überziehen von Tabletten.
Flüssige und halbfeste Arzneiformen
Eine andere Funktion von Methylcellulose ist die Erhöhung der Viskosität in halbfesten und flüssigen Zubereitungen. Die Verwendung umfasst die Stabilisierung von Suspensionen und den Einsatz als Quasiemulgator in Emulsionen, aber auch als Gelbildner. Während Methylcellulose früher auch in befeuchtenden Augentropfen vorkam, wird heute dafür meistens Hypromellose verwendet.
Inkompatibilitäten
Methylcellulose ist inkompatibel mit Phenol und einigen kationischen Wirkstoffen.
Toxizität
Methylcellulose wird nicht resorbiert. Es ist nicht toxisch und nicht reizend.
Quellen
Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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