Mazzotti-Reaktion
nach Luigi Mazzotti (1900-1971), mexikanischer Parasitologe
Englisch: mazzotti reaction
Definition
Als Mazzotti-Reaktion bezeichnet man eine Immunreaktion des Körpers, die während der Therapie von Parasitosen (z.B. einer Onchozerkose) auftreten kann.
Pathophysiologie
Unter Therapie einer Filariose mit dem Anthelminthikum Diethylcarbamazin (DEC) kommt es durch den massenhaften Zerfall von Mikrofilarien zur akuten Freisetzung von Parasitenantigenen. Sie verursachen eine überschießende Immunreaktion.
Neben DEC kommen auch weitere Wirkstoffe als Auslöser in Frage, z.B. Ivermectin, Praziquantel, Albendazol. Neben der Onchozerkose kann eine Mazzotti-Reaktion auch bei anderen Parasitosen auftreten, z.B. bei Bilharziose, Strongyloidiasis, Schistosomiasis oder ausgedehnter Skabies.
Klinik
Die Mazzotti-Reaktion ist charakterisiert durch:
- Fieber
- Juckreiz
- Urtikaria
- Hypotonie
- Lymphadenopathie
- Arthralgien
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Eosinophilie und Neutrophilie
Vereinzelt kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. In der Regel bilden sich die Symptome innerhalb von 7 Tagen nach Therapiebeginn zurück.
Therapie
Zur Therapie bzw. Prophylaxe einer Mazzotti-Reaktion können Glukokortikoide (z.B. Prednison) verabreicht werden. Im Falle eines anaphylaktischen Schocks ist eine intensivierte Therapie (z.B. Volumentherapie, Katecholamine) indiziert.
siehe auch: Herxheimer-Reaktion