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Lumiliximab

1. Definition

Lumiliximab ist ein chimärer monoklonaler Antikörper, der als Immunmodulator wirkt. Die weiteren Entwicklung des Arzneistoffs wurde vom Hersteller eingestellt.

2. Biochemie

Lumiliximab ist ein biotechnisch hergestellter Antikörper vom Typ IgG1-kappa. Die Produktion erfolgte mittels Makakenzellen (Macaca fascicularis). Die konstanten Regionen der Antikörperstruktur sind human, während die variablen Regionen makakisch sind. Die molare Masse beträgt 47,75 g/mol.

3. Wirkmechanismus

Das Oberflächenprotein CD23 (ein Lektin und Fc-Rezeptor) ist ein B-Zell-spezifisches Antigen und ein Rezeptor mit niedriger Affinität für Immunglobulin E. Es wird auf reifen B-Zellen, aktivierten Makrophagen, eosinophilen Granulozyten, follikulären dendritischen Zellen und Thrombozyten exprimiert. Weiterhin findet es sich auf CLL-Zellen. CD23 werden wichtige Funktionen bei der Differenzierung von B-Zellen zugeschrieben. So wird die Produktion von B-Zellen in Keimzentren von Lymphfollikeln durch Aktivierung von CD23 angeregt.

Lumiliximab bindet an CD23 und blockiert dessen Signaltransduktionsweg.

4. Klinische Studien

Für folgende Indikationen wurde die Anwendung untersucht:

  • Chronisch-lymphatische Leukämien (CLL):
    • In einer Phase I-Studie mit refraktärer CLL wurden bei der Hälfte der Patienten eine Verringerung der Lymphknotengröße um circa 91% mit reduzierten Lymphozytenzahlen beschrieben.
    • Rezidivierende CLL: untersucht wurde die Anwendung von Lumiliximab (Dosierung: 75 mg/m2 oder 500 mg/m2) in Kombination mit einem FCR-Schema in einem 28-tägigem Therapiezyklus. Es konnten eine Overall Response von 91% sowie eine komplette Remission in 2% der Fälle festgehalten werden.
    • Eine weitere Studie, in der Patienten randomisiert nur das FCR-Schema oder zusätzlich Lumiliximab erhielten, wurde eingestellt.
  • Asthma: Eine Anwendung zur Therapie von Asthma wurde als nicht aussichtsreich bewertet.[1]

5. Zulassung

Die Entwicklung erfolgte durch IDEC Pharmaceuticals, das später von Biogen akquiriert wurde. Daten aus Phase I-/ II-Studien wurden der FDA im Dezember 2006 vorgelegt. Die weitere Entwicklung des Arzneistoffs wurde vom Hersteller eingestellt, nachdem mehrere klinische Studien ihren Endpunkte verfehlten.

6. Einzelnachweise

  1. Bendas, Gerd in Pharmazeutische Zeitung, online, Ausgabe 03/2017: Asthmatherapie: Neue Targets, neue Antikörper (aufgerufen am 03. März 2019)

7. Literatur

  • Wiernik, Goldman et al.: Neoplastic Diseases of the Blood, Springer, 5th Edition, 2013.
Stichworte: CLL, Leukämie
Fachgebiete: Arzneimittel

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04.03.2019, 11:47
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