Fc-Rezeptor
Englisch: fragment crystallizable receptor
Definition
Fc-Rezeptoren, kurz FcR, sind Oberflächenmoleküle verschiedener Immunzellen, die den konstanten Fc-Teil von Immunglobulinen binden. Abhängig vom FcR-exprimierenden Zelltyp können so unterschiedliche Effektorfunktionen gegen ein Pathogen angewendet werden.
Einteilung
Die Bezeichnung der Fc-Rezeptoren ist abgeleitet von der schweren Kette des Immunglobulin-Isotyps, den dieser binden kann. Fcα-Rezeptoren dienen der Bindung von IgA-Molekülen, Fcγ-Rezeptoren binden hingegen IgG-Moleküle. Ein atypischer Fcγ-Rezeptor ist der neonatale Fc-Rezeptor (FcRn-Rezeptor), der strukturell der MHC-Klasse I ähnelt. Desweiteren gibt es noch Fcε-Rezeptoren für IgE und Fcμ-Rezeptoren für IgM.
Diese Rezeptortypen lassen sich wiederum in Subtypen unterteilen, die sich in ihrem Vorkommen und in ihrer Funktion unterscheiden.
Effektorfunktionen
Die Effektorfunktion, die durch die Bindung eines Antikörpers an den Fc-Rezeptor gegenüber dem Pathogen ausgelöst wird, ist abhängig von der FcR-exprimierenden Effektorzelle.
Mastzellen und basophile Granulozyten
IgE, das an den Fc-Rezeptor einer Mastzelle oder eines basophilen Granulozyten gebundenen ist, wird durch die Bindung an spezifische Antigene quervernetzt. Dadurch wird die Freisetzung von vasoaktiven Substanzen und Chemokinen initiiert.
Neutrophile Granulozyten
Neben der Freisetzung von Chemokinen werden auch zytotoxische Substanzen von der Effektorzelle abgegeben. Ebenso initiiert der Fc-Rezeptor die Phagozytose opsonisierter Erreger.
Monozyten und Makrophagen
Durch die Stimulation erfolgt bei Monozyten und Makrophagen die Abgabe proinflammatorischer Mediatoren. Auch Zytotoxizität kann so vermittelt werden.
B-Zellen
Bei B-Lymphozyten kommt es zu einer Modulation der Zellaktivierung und zur Initiierung der Entwicklung des B-Zell-Antikörper-Repertoires.