Lestaurtinib
Definition
Lestaurtinib ist ein experimenteller Arzneistoff aus der Gruppe der Tyrosinkinaseinhibitoren, der zur Untergruppe der Multikinase-Inhibitoren gehört, aber auch den JAK-Inhibitoren oder FLT3-Inhibitoren zugerechnet wird. Er ist strukturell mit Staurosporin verwandt.
Chemie
Die Summenformel von Lestaurtinib ist C26H21N3O4. Das Molekulargewicht beträgt rund 438,5 g/mol.
Wirkmechanismus
Lestaurtinib bindet an die Januskinase JAK2. JAK2 phosphoryliert STAT-Proteine, die durch die Kernporen in den Zellkern verlagert werden, wo sie schließlich an einer komplementären Promoterregion binden und die Transkription verschiedener Gene in Bewegung setzen. Lestaurtinib unterbindet die Transkription.
Zusätzlich hemmt Lestaurtinib die Rezeptortyrosinkinase FTL3 sowie die Tropomyosinrezeptorkinasen TrkA, TrkB und TrkC.
Indikation
Die Wirkung von Lestaurtinib wurde in klinischen Studien bei verschiedenen malignen Tumoren getestet, u.a. beim Pankreaskarzinom, beim Prostatakarzinom, bei Polycythaemia vera und beim therapierefraktären Neuroblastom. Am umfangreichsten wurde die Wirkung bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) erforscht.
Zulassung
Lestaurtinib ist zur Zeit (2021) weder in den USA noch in Europa zugelassen. Der Wirkstoff wurde unter der Bezeichnung CEP-701 von Cephalon entwickelt. 2006 wurde ihm von der FDA der Orphan-Drug-Status zuerkannt. Mit der Akquisition von Cephalon im Jahre 2011 ging die Substanz in der Pipeline von Teva auf. Seitdem scheint sich die weitere Entwicklung zu verzögern.