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Lebersche kongenitale Amaurose Typ 2

Synonyme: LCA Typ 2, Retinitis pigments Subtyp 20
Englisch: Leber congenital amaurosis 2, RPE65-related Leber congenital amaurosis

1. Definition

Die Lebersche kongenitale Amaurose Typ 2, kurz LCA2, ist eine seltene, genetisch bedingte Netzhauterkrankung, die bereits im frühen Kindesalter zu schwerer Sehstörung oder Blindheit führt. Sie ist ein Subtyp der Leberschen kongenitalen Amaurose.

2. Pathophysiologie

Das Enzym Retinoid-Isomerohydrolase (RPE65) ist essenziell für den Sehzyklus, da es die Umwandlung von all-trans-Retinol in 11-cis-Retinol katalysiert. Aus letzterem entsteht durch Oxidation mithilfe einer Retinol-Dehydrogenase 11-cis-Retinal, das als Chromophor dient, um mit Opsinen lichtempfindliche Sehproteine zu bilden.

Bei Mutationen des RPE65-Gens ist dieser Vorgang gestört. Es kommt zu einer verminderten Produktion von 11-cis-Retinal, sodass die Opsine im inaktiven Zustand bleiben. Dadurch nimmt die Lichtempfindlichkeit der Photorezeptoren ab. Gleichzeitig akkumulieren all-trans-Retinylester in den Zellen des retinalen Pigmentepithels (RPE), was einen Zelluntergang und eine fortschreitende Degeneration der Netzhaut nach sich zieht.

Zunächst kommt es zum Untergang der Stäbchen mit Nachtblindheit, später zur Degeneration der Zapfen mit Verlust des Tages- und Farbsehens.

3. Symptome

Die klinische Symptomatik beginnt zwischen der Geburt und dem 5ten Lebensjahr. In der ersten Lebensdekade bleibt der Visus relativ stabil. Mit Eintritt in die Pubertät kommt es zu einer deutlichen Verschlechterung, sodass mit dem 20ten Lebensjahr bei den meisten Patienten ein hochgradige Sehbeeinträchtigung vorliegt, die sozialrechtlich als Erblindung gewertet werden kann.

Mit der LCA2 können weitere Symptome assoziiert sein. Dazu zählen u.a. Photophobie, Nystagmen und extreme Hyperopie.

4. Therapie

Der einzige kurative Ansatz ist eine Gentherapie, die das defekte Gen ersetzt. Dabei wird ein viraler Vektor als Transportvehikel genutzt, um cDNA in die genetisch kompromittierte Retinazellen einzuschleusen. Für diese Behandlung zugelassen ist Voretigen-Neparvovec. Es kann die Sehfähigkeit teilweise wiederherstellen, wenn noch funktionstüchtige Photorezeptoren vorhanden sind.

5. Literatur

Fachgebiete: Augenheilkunde

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David L. Wechselberger
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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25.03.2025, 14:54
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