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Langzeitantikoagulation

von lateinisch: coagulare - gerinnen, stocken
Synonyme: Langzeit-Gerinnungshemmung, langfristige antikoagulierende Therapie, "Blutverdünnung" (umgangsspr.)
Englisch: long-term anticoagulation

1. Definition

Langzeitantikoagulation bezeichnet die langfristige, kontinuierliche Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten (Antikoagulanzien), um das Risiko der Bildung von Thromben zu verringern. Sie ist eine Form der Antikoagulationstherapie.

2. Hintergrund

Das Zeitintervall, ab dem eine Antikoagulation als Langzeitantikoagulation bezeichnet wird, ist nicht einheitlich definiert. In der Regel beträgt der Zeitraum mindestens 3 bis 6 Monate. Die Behandlung kann lebenslang notwendig sein.

3. Indikationen

Die Langzeitantikoagulation wird bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Thrombosen oder Embolien eingesetzt. Therapeutisches Ziel ist es, dieses Risko zu senken und dadurch potentiell lebensbedrohliche kardiovaskuläre Ereignisse (Schlaganfälle, Herzinfarkte) und Lungenembolien zu verhindern.

Indikationen für eine Langzeitantikoagulation sind vielfältig und umfassen unter anderem:

4. Medikamente

Zur Langzeitantikoagulation werden u.a. folgende Substanzgruppen eingesetzt:

5. Komplikationen

Unter einer Langzeitantikoagulation besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko, das selbst lebensbedrohliche Komplikationen auslösen kann. Daher muss das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Langzeitantikoagulation stets sorgsam abgewogen werden.

Zusätzlich können substanzgruppenspezifische Nebenwirkungen als Komplikationen auftreten:

Direkte orale Antikoagulantien sollten weder während der Schwangerschaft verabreicht noch bei Patienten mit künstlichen Herzklappen eingesetzt werden, da sie in diesen Situationen kontraindiziert sind.

6. Behandlungsdauer

Eine venöse Thromboembolie (VTE), die durch einen reversiblen Risikofaktor oder eine erste unprovozierte tiefe Venenthrombose (TVT) verursacht wurde, sollte in der Regel für 3 Monate mit Antikoagulanzien behandelt werden. Im Gegensatz dazu wird eine VTE, die durch einen persistierenden oder progressiven Risikofaktor wie ein Malignom oder eine zweite unprovozierte proximale TVT ausgelöst wurde, meist unbegrenzt behandelt.

Faktoren wie ein positiver D-Dimer-Test nach Absetzen der Antikoagulation oder Antiphospholipid-Antikörper sprechen für eine unbefristete Antikoagulation.

7. Literatur

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Matthias Betz
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Dr. rer. nat. Fabienne Reh
DocCheck Team
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09.08.2024, 10:44
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