logo Einloggen

Konditionierungstherapie

Synonym: Konditionierung
Englisch: conditioning, conditioning therapy

1. Definition

Die Konditionierungstherapie ist eine Therapie, die zur Vorbereitung einer allogenen Stammzelltransplantation angewendet wird. Sie besteht in einer Chemotherapie und/oder einer Strahlentherapie und kann in verschiedenen Intensitäten durchgeführt werden.

2. Hintergrund

Insbesondere der myeloablativen Konditionierungstherapie werden bestimmte Effekte zugeschrieben: Einerseits soll sie darauf abzielen, Tumorzellen zu eliminieren (antileukämische Therapie). Sie dient aber auch zur Myeloablation, um im Knochenmark Raum zu schaffen für die Spenderstammzellen und ein Anwachsen (Engraftment) dieser zu ermöglichen. Die induzierte Immunsuppression soll außerdem eine initiale Abstoßungsreaktion durch den Empfängerorganismus, eine Graft-versus-Host-Reaktion und ein primäres Transplantatversagen verhindern.

Mittlerweile (2023) gibt es jedoch Erkenntnisse, dass die antileukämische Wirkung primär durch die Stammzelltransplantation selbst – genauer die transplantierten T-Zellen des Spenders – erzielt wird (Graft-versus-Leukämie-Effekt). Außerdem geht man davon aus, dass eine Myeloablation für einen Therapieerfolg nicht zwingend notwendig ist. Daher haben sich auch die sogenannten nicht-myeloablativen und intensitätsreduzierten Therapieregime etabliert.

3. Einteilung

Es gibt verschiedene Schemata der Konditionierungstherapie, die den folgenden Therapieintensitäten zugeordnet werden können:

3.1. Myeloablative Therapie

Die myeloablative Therapie wird auch als Standardkonditionierung bezeichnet. Sie führt zu einer irreversiblen Zerstörung des Knochenmarks.

Beispiele für verwendete Therapieschemata sind:

3.2. Nicht-myeloablative Konditionierungstherapie

Die nicht-myeloablative Konditionierungstherapie geht nur mit einer minimalen Toxizität für die Blutbildung einher. Eine Rekonstitution des Knochenmarks und der Hämatopoese ist daher möglich. Nichtsdestotrotz wird durch die Therapie ein Engraftment der Spenderzellen ermöglicht.

Beispiele für verwendete Therapieschemata sind:

3.3. Intensitätsreduzierte Konditionierungstherapie

Die intensitätsreduzierte Konditionierungstherapie (bzw. dosisreduzierte Konditionierungstherapie) ist weder als myeloablativ, noch als nicht-myeloablativ einzustufen. Die Reduktion der Intensität von Chemo- bzw. Strahlentherapie beträgt mindestens 30 %.

Beispiele für verwendete Therapieschemata sind:

  • Fludarabin plus Treosulfan, ggf. plus TBI
  • Fludarabin plus Busulfan

4. Therapieauswahl

Die Auswahl der Intensität richtet sich nach verschiedenen Faktoren, z.B. nach dem Alter und den Komorbiditäten des Patienten, dem Spenderstatus, der Krankheitsaktivität sowie dem Rezidivrisiko. In der Regel erfolgt die Therapie im Rahmen von prospektiven Studien.

5. Literatur

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Dr. med. Ibrahim Güler
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Fiona Walter
DocCheck Team
Inga Haas
DocCheck Team
Dr. Fabian Lobmeyer
Arzt | Ärztin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
21.03.2024, 08:54
4.732 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...