Jejunumkarzinom
Synonym: Jejunumkrebs
Englisch: jejunal carcinoma
Definition
Als Jejunumkarzinom bezeichnet man vom Schleimhautepithel ausgehende Neoplasien (Karzinome) des Leerdarms (Jejunum).
Epidemiologie
Dünndarmkarzinome stellen etwa 40% aller malignen Dünndarmtumoren.[1] Davon entfallen rund 11–25 % auf das Jejunum. Die Inzidenz ist insgesamt niedrig – sie liegt bei etwa 1/100.000 Einwohnern pro Jahr. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt etwa 66 Jahre.
Riskofaktoren
Risikofaktoren für die Entwicklung von Dünndarmkarzinomen sind:
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn)
- genetische Defekte (z.B. Peutz-Jeghers-Syndrom, familiäre adenomatöse Polypose, Lynch-Syndrom)
- angeborene oder erworbene Immundefekte
- Zöliakie
Pathologie
Bei Jejunumkarzinomen handelt es sich meist um Adenokarzinome, die vom Schleimhautepithel des Jejunums ausgehen. Makroskopisch präsentieren sie sich als große, anulär wachsende Läsionen, die zu einer Obstruktion des Darmlumens führen.[2]
Pathohistologische Subytpen sind u.a. muzinöse Adenokarzinome, medulläre Karzinome und adenosquamöse Karzinome.
Symptome
Im Frühstadium der Erkrankung sind die Patienten in der Regel asymptomatisch. In fortgeschrittenen Stadien treten Symptome wie Abdominalschmerzen, Nausea, Erbrechen, Gewichtsverlust und gastrointestinale Blutungen auf.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der genauen Lokalisation sowie vom Grading und Staging des Tumors. Bei respektablen Tumoren wird meist eine Segmentresektion unter Mitnahme der mesenterialen Lymphknoten unternommen.
Quellen
- ↑ Barsouk A, Rawla P, Barsouk A, Thandra KC. Epidemiology of Cancers of the Small Intestine: Trends, Risk Factors, and Prevention. Med Sci (Basel). 2019 Mar 17;7(3):46. doi: 10.3390/medsci7030046. PMID: 30884915; PMCID: PMC6473503.
- ↑ Patel KS, Windon AL. intestine. PathologyOutlines.com website, abgerufen am 10.5. 2025.