Iprindol
Handelsnamen: Prondol u.a.
Englisch: Iprindole
1. Definition
Iprindol zählt zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva und ähnelt in seiner Wirkung der des Imipramins.
2. Indikationen
Iprindol wird insbesondere bei der Behandlung von Depressionen verschrieben, um den Antrieb zu steigern.
3. Allgemeines
Iprindol wird vor allem in Großbritannien und Irland vertrieben.
Das Arzneimittel wird oral verabreicht. Hierauf wird Iprindol hepatisch verstoffwechselt. Die Plasmahalbwertszeit kann bis zu 52 Stunden betragen, wonach der Wirkstoff anschließend über den Urin und teilweise über den Stuhl eliminiert wird.
4. Wirkmechanismus
Die Wiederaufnahme von Monoaminen in die präsynaptischen Vesikel im ZNS wird durch Iprindol gehemmt, so dass die Konzentration an Serotonin im synaptischen Spalt steigt. Auf die Konzentration von Noradrenalin hat Iprindol kaum Einfluss. Insgesamt wirkt Iprindol antidepressiv, dämpfend und stimmungsaufhellend. Allerdings beeinflussen Trizyklika auch das histaminerge, das cholinerge sowie das adrenerge System, wodurch zahlreiche Nebenwirkungen entstehen. Zusätzlich wirkt der Arzneistoff als β2-Agonist. Auch hat man im Rahmen von Studien herausgefunden, dass es hier im Gegensatz zu anderen Trizyklika und MAO-Hemmern weniger zu Störungen des REM-Schlafs kommt.
5. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Die Nebenwirkungen sind beim Iprindol im Vergleich zum Imipramin weniger stark ausgeprägt, so dass zum Beispiel Xerostomien oder Obstipationen kaum auftreten. Jedoch kommt es zu Schwindel und Hypotonie aufgrund der starken antihistaminergen Wirkung.
6. Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Leberfunktionsstörungen
- Intoxikation mit Alkohol, Sedativa oder Psychopharmaka
- gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern
- Blasenentleerungsstörungen (zum Beispiel bei benigner Prostatahyperplasie)
- Nierenfunktionsstörungen
- Pylorusstenose, Ileus
- Herzreizleitungsstörungen
- Glaukom
- Schwangerschaft, Stillzeit