Intravasales Blutvolumen
Synonym: intravasales Blutvolumen
Englisch: intravascular volume
Definition
Das intravasale Blutvolumen bezeichnet die Menge an Blut, die sich innerhalb des Gefäßsystems befindet. Es bestimmt die hämodynamische Stabilität des Herz-Kreislauf-Systems und die Durchblutung der Organe.
Physiologie
Das intravasale Blutvolumen unterscheidet sich nur geringfügig vom Gesamtblutvolumen, da mit Ausnahme der Milz unter physiologischen Bedingungen kaum extravasales Blut vorliegt. Es lässt sich topografisch weiter in venöses und arterielles Blutvolumen unterteilen.
Pathologie
Veränderungen des intravasalen Volumens können durch Blutverluste und Volumenmangel, aber auch durch Flüssigkeitsüberladung entstehen:
- Hypovolämie: Entsteht durch Verluste von Flüssigkeit, beispielsweise durch Blutungen, Verbrennungen, Erbrechen oder Diarrhoe, aber auch durch renale Ursachen wie Niereninsuffizienz oder übermäßige Diuretikagabe.
- Hypervolämie: Ist häufig eine Folge von Herzinsuffizienz, Leberzirrhose oder Nierenversagen. Es kann es zu einer unzureichenden Ausscheidung von Flüssigkeit und damit zu einer Überladung des intravasalen Volumens kommen.
Das intravasale Blutvolumen beeinflusst maßgeblich die Herzleistung und den Blutdruck. Eine Hypovolämie führt zu einer verminderten Perfusion der Gewebe und kann bis zu einem kardiogenen Schock führen. Eine Hypervolämie hingegen erhöht den hydrostatischen Druck in den Kapillaren und kann zu Ödemen im Gewebe führen, was vor allem in der Lunge zu einer lebensbedrohlichen Flüssigkeitsansammlung führen kann.
Literatur
- Schneck et al., Kommentar zur aktualisierten S3-Leitlinie zur intravasalen Volumentherapie beim Erwachsenen, Anaesthesist, 2021
- Gattas et al., Fluid resuscitation with 6 % hydroxyethyl starch (130/0.4 and 130/0.42) in acutely ill patients: systematic review of effects on mortality and treatment with renal replacement therapy, Intensive Care Med , 2013
Weblinks
- Intravascular volume status - wikipedia, abgerufen am 27.09.2024
- Fluid overload in ICU management - BMC Nephrology, abgerufen am 27.09.2024