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Interferon-alpha

(Weitergeleitet von Interferon-α)

Abkürzung: IFN-α
Synonyme: Interferon-α, IFN-alpha, Leukozyten-IFN, Typ I-Interferon
Englisch: Interferon-α

1. Definition

Interferon-alpha, kurz IFN-α ist eine Familie von einigen eng miteinander verwandten Proteinen aus der Gruppe der Zytokine, die von verschiedenen Zelltypen als Antwort auf virale Infektionen gebildet werden. IFN-α hat vorwiegend eine antivirale Wirkung und gehört mit IFN-β zu den Typ-I-Interferonen.

2. Struktur und Nomenklatur

Derzeit sind 13 Interferon-alpha-Varianten bekannt, die alle von einem Gencluster auf dem Chromosom 9 kodiert werden.

  • IFNA1
  • IFNA2
  • IFNA4
  • IFNA5
  • IFNA6
  • IFNA7
  • IFNA8
  • IFNA10
  • IFNA13
  • IFNA14
  • IFNA16
  • IFNA17
  • IFNA21

3. Induktion

Es wird davon ausgegangen, dass die Interferon-α-Synthese als Reaktion auf das Vorhandensein von doppelsträngiger-RNA induziert wird. In Versuchen konnte gezeigt werden, dass synthetische doppelsträngige-RNA eine starke Interferonsynthese induziert. Doppelsträngige-RNA kommt in normalen Säugerzellen nicht vor. Vermutlich kommt es aber im Verlauf jeder viralen Infektion zur Bildung doppelsträngiger-RNA. IFN-α wird hauptsächlich produziert von:

4. Funktion

Interferon-alpha kann die Virenreplikation in der Wirtszelle hemmen. Es wird von der Zelle freigesetzt und bindet an seinen spezifischen Interferonrezeptor (IFNR) auf der Zelloberfläche. Durch die Aktivierung des JAK-STAT-Signalwegs, wird der signaltransduzierende Transkriptionsaktivator (STAT) aktiviert, welcher im Zellkern die Transkription verschiedener antiviraler Gene induziert.

Folgende Proteine werden daraufhin gebildet:

Interferon-alpha hat auch einen Effekt auf die Expression von MHC-Klasse-I-Komplexen. Diese Moleküle auf der Zelloberfläche präsentieren den T-Zellen virale Peptide. Die verbesserte Antigenpräsentation hilft der besseren Unterscheidung von infizierten und gesunden Zellen durch CD8-Zellen. Dadurch wird die Zelllyse der infizierten Zellen durch zytotoxische T-Zellen stimuliert.

Des Weiteren werden durch Interferon-alpha auch natürliche Killerzellen (NK-Zellen) stimuliert. Diese töten die virusinfizierten Zellen und setzen zahlreiche Zytokine frei.

Die Bindung von Interferon-alpha erfolgt sowohl auf der Wirtszelle, als auch auf benachbarten Zellen. So kann ein Schutz der umgebenden Zellen erreicht werden.

5. Therapeutische Anwendung

Rekombinantes IFN-α-2a (Roferon®-A) wurde bis 2019 zur Behandlung der Hepatitis B und C sowie als adjuvante Therapie beim malignen Melanom eingesetzt. Da bessere therapeutische Alternativen auf den Markt kamen, verzichtete der Hersteller Roche auf die Zulassung und stellte die Produktion ein.

Stichworte: Protein, Zytokin
Fachgebiete: Immunologie

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