Handelsnamen: Wydora®
Indoramin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der selektiven Alpha-1-Rezeptor-Blocker und ähnelt Prazosin.
Indoramin blockiert selektiv die Alpha-1-Rezeptoren (ein Typ der Adrenozeptoren) der glatten Muskulatur, indem es als kompetitiver Antagonist die postsynaptischen Rezeptoren besetzt. Es kommt zur venösen und arteriellen Gefäßweitstellung (Vasodilatation), wodurch die Vorlast und die Nachlast des Herzens gesenkt werden. Folglich sinken der Blutdruck und der myokardiale Sauerstoffverbrauch. Der blutdrucksenkende Effekt auf die Diastole ist dabei größer als der Effekt auf die Systole.
Durch Blockade der Alpha-1-Rezeptoren des Harnblasenhalses und der Urethra kommt es zur Relaxation der glatten Muskulatur und somit zu einem bessern Harnabfluss. Basierend auf diesem Wirkmechanismus kann Indoramin zur Therapie obstruktiver Hindernissen (z.B. benigne Prostatahyperplasie) in diesem Bereich genutzt werden.
Bei Indikation einer arteriellen Hypertonie zu Beginn 2 x 25 mg täglich eingenommen. In 2-wöchigen Abständen kann, je nach Bedarf, eine Steigerung um 25-50 mg auf maximal 200 mg erfolgen. Bei 200 mg/Tag sollte die Einnahme allerdings in 2-3 Einzeldosen erfolgen. Mit erhöhter Dosis verstärken bzw. häufen sich auch die Nebenwirkungen. Die genaue Dosierungsanleitung kann den Packungsbeilagen der Arzneimittel entnommen werden.
Im Gegensatz zu anderen selektiven Alpharezeptorblockern führt Indoramin nicht zur Reflextachykardie. Ursache dafür ist die direkte Wirkung auch an myokardialen Rezeptoren. Gegen die möglichen Wassereinlagerungen wird häufig ein Thiaziddiuretikum verabreicht. Bei dieser Kombinationstherapie treten aber gehäuft Schlafstörungen auf.
Bei Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz, Depressionen, Malignomen, Parkinson-Syndrom und Epilepsie sollte die Einnahme unter Vorsicht erfolgen.
Wechselwirkungen sind mit folgenden Medikamenten bekannt:
Fachgebiete: Arzneimittel, Kardiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 17. Mai 2018 um 08:37 Uhr bearbeitet.
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